Hervey Bay/Fraser Island

Montag, 2. Mai 2011

In Hervey Bay habe ich mich mit Miranda und Joe, dem Paerchen, das ich in Neuseeland kennengelernt habe verabredet. Wir wollen fuer einige Zeit zusammen unterwegs sein. In unserem Hostelzimmer wurde uns dann bewusst, dass eigentlich Ostern ist. Joe hat dann einige Schoggi Ostereier gekauft und sehr gut fuer Miranda und mich versteckt (siehe Fotos :)).
Der einzige Grund warum man in Hervey Bay ist, ist um nach Fraser Island zu gehen, eine riesige Insel, die nur aus Sand besteht. Leider war in Australien auch noch Anzac Day direkt nach Ostern, das heisst ein extrem langes Wochenende, wo jeder die Idee hat nach Fraser Island zu gehen. Mit etwas Glueck konnten wir aber doch noch ein Mietfahrzeug auftreiben, da jemand abgesagt hat. Viele Backpacker machen Fraser Island mit organisierten Touren, wo es meistens (auf jedenfall bei den guenstigen) nur ums trinken geht. War ganz cool, dass wir mit unserem eigenen Truck machen konnten, was wir wollten. Mit dem Truck haben wir auch noch die ganze Camping Ausruestung gemietet.

Am Morgen mussten wir uns erst Mal beim Vermieter ein Video anschauen, in dem gezeigt wurde, was uns alles schlimmes auf Fraser Island passieren kann. Von Ertrinken, ueber teuere Abschleppkosten bis zum von Dingoes aufgefressen werden oder vom Flugzeug ueberrollt war so ziemlich alles dabei. Mutig haben wir die erste Fahrt mit dem riesen Vehikel zur Faehre unternommen. Beim Reisen lernt man meistens nicht nur die Gepflogenheiten des Reiseziels kennen, sondern auch diejenigen aus den Laendern seiner Mitreisenden. So musste ich zum Mittagessen das erste Mal Peanut Butter Jelly Sandwich essen (Toast mit Erdnuss Butter und Konfi, wtf?). Gar nicht sooo uebel. Nach der Faehrueberquerung gings dann richtig los, Auto in 4 Wheel Modus und los im Sand. Im Inselinnern ist es nur erlaubt 30km/h zu fahren. Nach einigen Minuten haben wir dann rausgefunden, dass es gar nicht moeglich ist, schneller zu fahren. Durch das, dass es die letzten Tage so viel geregnet hat war die Fahrbahn ueberall schoen ausgefahren und mit Schlammloechern uebersaet. Wir haben einige Male heftig geschwitzt, durch das, dass aber weitere Autos vor uns gefahren sind, waren wir uns zumindest sicher, dass die Strecke fahrbar ist. Als wir die Insel durchquert hatten, sind wir endlich am Strand angekommen, Highway pur, endlich 80km/h erlaubt. Der Strand dient nebenbei auch noch als Flugzeuglandebahn. Am Strand kann man rund 2 Stunden um die Flut nicht fahren, und deshalb hatten wir einen gedraengten Zeitplan fuer den ersten Tag, da wir nur bis 2 Uhr fahren konnten. Wir wollten Lake Wabby besichtigen. Das erfordert eine laengere Inland Strecke zu fahren. Ich glaube etwa auf halber Strecke haben wir unsere Entscheidung verflucht. Die Strasse war so eng, steil und mit vielen Wurzeln und halben Seen uebersaet, dass wir uns echt manchmal fragten ob wir da rauf kommen. Lustig wurde es vor allem, wenn ein Fahrzeug zu kreuzen war, aber das gab uns immerhin Hoffnung, dass die Strecke fahrbar ist.
Nach einer kurzen Sicht auf Lake Wabby ging es dann auch wieder zurueck. Die Fahrt war wesentlich spannender, als die Aussicht. Am Strand hatten wir nur noch kurz Zeit, um einen geeigneten Zeltplatz zu finden und unser Truck in die Duenen zu fahren. Mh was macht man an einem Strand, der als Highway dient und an dem man nicht baden darf (Haie, Stroemung und toedliche Quallen)? Es wird auch schon etwa um 6 Uhr dunkel, so dass wir ziemlich frueh im Zelt waren. Es windete so stark, dass es das Zelt regelrecht zusammengefaltet hat. Ganz luxurioes haben wir noch etwas Film auf dem Laptop geschaut. Die ganze Nacht konnte niemand richtig schlafen, weil es so laut war, wegen dem Wind. Als es dann auch noch in das Schrott Zelt reingeregnet hat, waren wir wirklich am Ende mit den Nerven. Ich fuer meinen Part war zu mindest sehr froh, als die Daemmerung einsetzte und wir unser Zeug zusammen gepackt haben.

Wir wollten an das noerdliche Ende der Insel fahren. 90% aller Fahrzeuge, die auf Fraser stecken bleiben, tun dies auf dieser Strecke. Durch den vielen Regen, und durch das, dass wir eine der ersten waren, hatten wir allerdings keine Probleme, durchzukommen. Wir wollten auf den Indian Head gehen, das ist ein (bekannter) Aussichtspunkt. Das ist fuer mich einer der Unterschiede zwischen Neuseeland und Australien: In Neuseeland haette da rauf ein Wanderweg mit exakter Beschilderung gefuehrt. In Australien muss man sich den Weg selber suchen und ist sich die ganze Zeit nicht sicher, ob man auf dem richtigen ist. Von diesem Zeitpunkt an, regnete es etwa den ganzen Tag im viertelstunden Takt. Ziemlich eindruecklich fand ich das riesige Schiffswrack, was direkt am Strand liegt und langsam im Sand versinkt. Als wir dann eine Felsformation besichtigen gingen, haben wir unsere ersten und letzten Dingos (Wildhunde) in der Ferne auf den Felsen erspaeht. Auf der ganzen Insel wird vor diesen Tieren gewarnt, die Zeltplaetze (die offiziellen) sind mit Zaeunen umgeben und manchmal auch die Picnic Gebiete.
Da uns der Strand Highway langsam etwas oede wurde, und wir sowieso nicht mehr am Strand uebernachten wollten sind wir noch eine laengere Strecke Inland gefahren. Langsam ging es richtig gut mit dem fahren und wir hatten viel Spass durch all die Schlammloecher zu huepfen. Es war dann ein etwas buerokratischer Aufwand, dass wir auf dem Campingplatz schlafen durften. Aber nach einem super leckeren Essen konnten wir da immerhin wundervoll schlafen.

An unserem letzen Tag auf Fraser beschlossen wir trotz dem Regen eine Regenwald Wanderung zu machen (passt ja schliesslich). Der Regenwald hat mir gut gefallen, aber leider konnten wir keine Riesenechse (Goana) erspaehen. Die moegen wahrscheinlich keinen Regen.
Als kroenender Abschluss sind wir noch zum Lake MacKenzie gefahren, ein super klarer Suesswassersee in der Mitte von Sand. Da das Wasser so verlockend aussah, und wir dringend eine Dusche benoetigten sind wir trotz Regen schwimmen gegangen. Bald nach dem wir im Wasser waren wurde das Wetter sogar besser und wir konnten noch einige Sonnenstrahlen geniessen.

Zurueck auf dem Festland war ich das erste Mal in meinem Leben im Pizza Hut (das passiert wenn man mit Amis reist!). War gar nicht sooo schlecht wie die Geruechte sagen. Um 9 Uhr haben wir dann den Nachtbus nach Airlie Beach, dem Tor zu den Whitsunday Islands, genommen. Die Busfahrt stellte sich als sehr anstrengend heraus. Nach 1 Stunde Fahrt stellte der Fahrer einen Stein im Motor(?) fest. Es koenne 2 bis 8 Stunden dauern, bis das Ersatzteil da ist. Das ist genau das, was man hoeren will, wenn man sowieso schon eine 12h Fahrt vor sich hat! Naja schlussendlich mussten wir "nur" 2h warten und kamen mit 3h ingesamt Verspaetung in Airlie Beach an. Ufff.

2 Kommentare:

Beat hat gesagt…

Cool, dass ihr einen 4WD zu dritt hattet! Da hattet ihr wirklich Glück. Schade wegen des Wetters... Lake Wabby, da sind wir vom Highway her hoch gewandert, rund 30 Minuten. Habe gar nicht gewusst, dass dort auch eine "Strasse" hinführt. :)

Viel Spass weiterhin!


rotsch hat gesagt…

schöni föteli! :D

und peanut butter jelly muessi au mol usprobiere :)
apropos: http://www.youtube.com/watch?v=Z3ZAGBL6UBA