Eine neue Ära

Samstag, 5. November 2011

Wir haben so viele schöne Stunden gemeinsam verbracht, sind zusammen durch dick und dünn gegangen. Haben gemeinsam die Welt entdeckt. In schweren Stunden konnte ich mich stets an dir anlehnen. In den schweren Zeiten habe ich dich aber auch besonders viel verflucht, hätte dich oftmals am liebsten irgendwo stehen gelassen.  Mit einem neuen Lebensabschnitt kommen immer neue Anforderungen an die Begleiter. Wir können leider nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringen, ich habe einen Neuen. Er passt momentan einfach besser zu mir. Ich verspreche dir aber, die Abenteuer dieser Welt werde ich immer mit dir gemeinsam erleben <3

Im Herzen bleibe ich ein Backpacker.






Es war wieder einmal an der Zeit...

Freitag, 4. November 2011

...Ferien zu buchen :D

Vom 24. bis 28. November werde ich nach Istanbul reisen. Eine Wunschdestination die ich schon einige Jahre hege und ursprünglich mit dem Zug besuchen wollte. Aufgrund Zeitmangels wird nun halt geflogen. Ich freue mich auf den Kulturenmix, wieder einmal in einem Hostel zu übernachten und einige Tage Reiseluft zu atmen.

Hat jemand Tipps für Istanbul?


Erster Besuch in Lettland

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Da meine Reise nach Lettland nun doch schon fast einen Monat her ist, möchte ich euch natürlich Fotos nicht vor enthalten.  Ich habe 2 Tage zusammen mit einer Mitarbeiterin in Riga verbracht. Wir haben einige Termine, die für eine erfolgreiche Firmengründung von nutzen sind, wahr genommen und bereits Büroräumlichkeiten besichtigt. Natürlich durfte eine "Free Walking Tour", welche für mich in fast allen Städten schon fast Pflicht ist, nicht fehlen. Danach bin ich alleine nach Ventspils gefahren, und habe den Cousin meines Chefs besucht, der bereits einige Jahre in Lettland lebt und mir viel über Land und Leute erzählen konnte. Ventspils ist bekannt für den Strand und den sehr grossen, ganzjährig eisfreien Hafen. Wieder in Riga habe ich mir auf den letzten Drücker noch Karten für das Dornröschen Ballett ergattert, ein Mädchen Traum ging somit in Erfüllung. Am letzen Tag hiess es nochmals einige Büros besichtigen und etwas durch die Stadt streifen.

Auch wenn ich nach den Horrorstories über den Winter etwas eingeschüchtert bin freue ich mich doch, Anfangs November nochmals nach Riga zu reisen und die Stadt weiter zu erkunden.

Ich bin froh, mit der Organisation dieses Projektes eine spannende, neue und herausfordernde Aufgabe zu haben und in vielen, mir total unbekannten, Gebieten Erfahrungen sammeln zu können. Auch altes Programmierwissen wurde wieder ausgegraben und ich bin wieder in der Arbeitswelt angekommen.

Wie man anhand der Fotos gut sehen kann, hat mich die Architektur und Altstadt sehr fasziniert. Europäische Städte sind doch einfach die schönsten!



Wieder eingelebt?

Sonntag, 11. September 2011

Die häufigst gestellte Frage der letzten Wochen, gleich nach: "Ond wo hets der etz am beschte gfalle?" war "Hesch di scho weder igläbt?".
Seit fast drei Wochen bin ich wieder in der Heimat, und irgendwie weiss ich weder auf die eine noch auf die andere Frage eine Antwort. Ich habe mich oftmals gefragt, ob ich mich denn überhaupt wieder so richtig einleben will. Hier einleben, heisst ja auch irgendwie wieder, die Umstände der Schweiz als Standard anzunehmen. Ich möchte nicht vergessen, wie viel Sauberkeit, Ruhe und Platz es hier gibt, selbst wenn sich Leute an der Coop Kasse beim nachmittäglichen Klatsch und Tratsch genau über zu wenig von all dem vorher genannten beschweren. Ich möchte auch weiterhin durch unsere Supermärkte laufen können, und über das riesen Angebot staunen können. Selbst unser Vorratskeller hält ein grösseres Angebot als manch asiatischer Laden.
Ich habe mich die letzten Wochen viel mit meinen Freunden getroffen und mir wurde bewusst was mich zu Hause hält, respektive was dieses zu Hause für ausmacht. Sich spontan mit langjährigen Freunden treffen zu können ist einfach unbezahlbar, genau so toll ist es aber, auf der Strasse zufällig wieder Bekanntschaften zu treffen, einige Worte zu wechseln und wieder den eigenen Weg zu gehen.
Die ersten 2 Wochen zu Hause war ich zwar viel unterwegs, war ich allerdings mal zu Hause habe ich hauptsächlich geschlafen und Fernsehserien geschaut. Ich konnte mich nicht aufraffen irgendetwas zu tun. Ich bin mehrmals in grossen Buchhandlungen in der Reiseabteilung gestanden und habe durch Bücher von Orten geblättert, die ich besucht habe. Wenn ich nun Bilder aus Asien sehe, fühle ich mich, wie als ich in Thailand im 7Eleven die Schweizer Schokolade und Ricola entdeckt habe. Da ist einerseits das eine Regal im Bücherladen mit den Bücher von Orten an denen ich war, und mindestens 5 weitere mit Orten, an die ich gerne noch hin will. Momentan fehlt es mir sehr, jeden Tag Leute kennen zu lernen. Mir wird bewusst, wie lange es her ist, das ich theoretisch einen ganzen Tag verbringen konnte, ohne mit jemandem zu reden.
Man kann nicht sagen, ich habe mich eingelebt, aber ich komme wieder zurecht. Ich habe es sogar wieder gewagt hier Auto zu fahren und prompt Scheibenwischer und Blinker verwechselt und am Schluss die Batterie mit angelassenem Licht schön leergemacht.
Ich versuche jetzt irgendwie meine Eindrücke der Reise und die mitgebrachten Fotos und Videos (rund 6000 Fotos und 500 Videos) zu Verarbeiten, was aber sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Zu der Frage nach dem schönsten Ort kann ich nur sagen, dass es den nicht gab. Meine gesamte Reise hat mir sehr gut gefallen, es würde sich einfacher ausdrücken lassen, welche wenigen Orte mir nicht so gut gefallen haben (aber auch diese möchte ich nicht missen). Hier aber für die Neugierigen eine Liste der absolut besten Dinge meiner Reise

- Begegnung mit 30 wilden Elefanten zum Anfassen nah auf Borneo
- Das erste Mal mit meinem Mietauto in Neuseeland unterwegs: Freiheit pur
- Similans Tauchsafari in Thailand. Tauchen mit Manta Rochen und coolen Leuten
- Aus 4.5km Höhe aus einem Flugzeug zu springen
- Einen gigantisch grossen Wahlhai unter mir durchschwimmen zu sehen
- Tongariro Alpine Crossing: Wandern durch das Land der Orks
- Im Allgemeinen (fast) alle Begegnungen mit wilden Tieren: Seehunde, Orang Utans, Pinguine, Wallabies, Haie, unzählige Fische, Vögel und Insekten,....
- Die Freundlichkeit, Offenheit und Freundschaft der vielen Leute die ich unterwegs getroffen habe.

Am Dienstag geht die Reise weiter und ich gehe für eine Woche nach Lettland. Es geht nun darum, etwas ein Gespür für das Land zu bekommen, und einige geschäftliche Kontakte, die bereits aufgebaut wurden, zu vertiefen. Ich freue mich sehr auf die Reise, aber auch darauf, bald wieder eine spannende Aufgabe und Herausforderung zu haben.

Lettland ist übrigens das 30. Land, welches ich besuche (die Liste ist auf der Seite on Tour ersichtlich). Ob ich es schaffe, es auf 50 Länder zu bringen, bis ich 30 bin? Challenge accepted ;) Ich würde mich freuen, wenn ihr weiterhin hier reinschaut. Bald gibts neue Fotos...


Heimkehr

Sonntag, 4. September 2011

Die Gefühle in den letzten Tagen in Bangkok lassen sich für mich nur sehr schwer in Worte fassen. Einmal stand ich an genau dem Punkt, an dem ich 7.5 Monate zuvor aus dem Airport Shuttle Bus ausgestiegen bin. Um tausende Erfahrungen und Erlebnisse reicher, als Mensch der etwas von der Welt gesehen hat. In diesem Moment habe ich mich selbst bewundert. Wie habe ich das bloss geschafft, vor einigen Monaten ganz alleine in diese total verrückte Stadt zu kommen, mich irgendwie in einer total fremden Kultur zurecht zu finden, mit dem Wissen noch so lange alleine unterwegs zu sein. Das Stichwort ist wohl endlose Neugier. Der Drang des Entdeckens und die Faszination der Fremde.
Wie bereits vor resp. direkt nach der Abreise rissen mich meine gegensätzlichen Gefühle auch am Ende meiner Reise fast auseinander. Einerseits war da die grosse Freude meine Familie und Freunde wieder zu sehen und wieder ein zu Hause mit den verschiedensten Annehmlichkeiten zu haben. Andererseits war ich aber auch traurig am Ende dieser Reise zu sein, das Spannende und Ungewohnte zu verlassen, dem "in den Tag leben" den Rücken zu kehren und in mein eher langweiliges Leben zu Hause zurück zu kehren. Natürlich hiess es auch nicht nur Freunde wieder zu sehen, sondern auch zwei sehr liebgewonnen Freunde zurück zu lassen. Ich bin sehr froh Miranda und Joe durch einen kleinen Zufall kennengelernt zu haben und mit ihnen so viele Erlebnisse, heitere und traurige Stunden geteilt zu haben.

Der Abschied am Flughafen fiel mir schwer, einmal mehr hiess es, durch eine Tür zu laufen, und nicht versuchen sich umzudrehen. Kurz vorher habe ich allerdings noch erfahren, dass ich für den 13 Stunden Flug kostenlos in eine bessere Sitzkategorie gebucht wurde. Das hat mich doch etwas aufgeheitert und war eine Wohltat nach so vielen Wochen in engen Klapperbussen :) Ich fand es etwas verwirrend, dass es im Flugzeug um etwa 2 Uhr 30 morgens Znacht gab, aber man ist ja flexibel. Ich konnte dann allerdings gar nicht warten mit dem Einschlafen in meinem gemütlichen, breiten Sitz bis das Tablett abgeräumt wurde. In London angekommen wurde ich dann so richtig aufgeregt. Ich war froh als ich endlich das Flugzeug nach Zürich borden konnte und nur noch 1.5h von zu Hause entfernt war. Man stelle sich das mal vor :) In Zürich stand ich dann im Gatezügli mit dem breitesten Grinsen auf dem Gesicht und habe mein Gepäck ganz schnell geschnappt. Draussen erwarteten mich dann wesentlich mehr Leute, als ich eigentlich erwartet habe, so dass ich erst Mal etwas sprachlos und überwältigt war. Auf jeden Fall noch einmal ein grosses Danke, an alle die sich die Zeit genommen haben, mich abzuholen. Ihr habt mir eine grosse Freude gemacht.

Ich hätte gedacht, das nach Hause kommen würde sich fremder anfühlen. Meine Familie und unser Haus kam mir jeweils fremder vor, wenn ich nur 3 Wochen in den Ferien war. Ich nehme aber an, das war, weil ich mich damals nicht so intensiv mit dem nach Hause kommen auseinander gesetzt habe.

In den nächsten Tagen habe ich mir viele Gedanken gemacht, inwiefern mich diese Reise verändert hat. Ich hatte teilweise Angst, mich mit meinen Freunden nicht mehr so gut zu verstehen. Meine Familie hat sich darüber "beschwert", dass ich elend langsam esse und ebenso langsam durch die Stadt laufe. Ich denke die Aussage einiger Menschen, dass ich in diesem Jahr mehr als nur das eine Jahr älter geworden bin stimmt wohl. Ich habe zwar viele sehr schöne Dinge gesehen, aber auch Armut und Umweltzerstörung ganz nahe mitbekommen. Vielleicht kann man nicht mehr ganz so unbeschwert leben wie zuvor, man achtet auf andere Sachen, und Dinge, die vorher sehr wichtig waren, wurden nebensächlich. In den ersten Tagen fühlte ich mich von meinem Besitz überrumpelt. Ich habe es nicht fertig gebracht, Kleider anzuziehen oder Dinge zu benutzen, die ich nicht auch auf der Reise zur Verfügung gehabt habe.

Ich bin unendlich dankbar, dass es mir möglich war diese Erfahrungen zu machen, die wunderschönen Orte der Welt zu bereisen, so viele Menschen und ihre Lebensgeschichten kennenzulernen und meine Grenzen kennengelernt und erweitert zu haben. Aber auch, mir wieder bewusst zu werden, wie wunderschön und luxuriös mein zu Hause ist. In was für einem guten Staat ich leben darf. Wie viele Türen mir überall in der Welt offen stehen und was für fantastische Leute auf mich gewartet haben und mit mir mitgefiebert haben. Manchmal hat es mich traurig gemacht, wieviele Nachrichten ich von zu Zuhausegebliebenen erhalten haben, in denen sie schrieben, wie sie sich wünschten, eine solche Reise gemacht zu haben. Ich möchte abschliessend einfach noch sagen, es ist nie zu spät. Klar ist einiges anders für mich mit 25 als es für die älteren Semester ist. Aber ich habe sehr viele sogar pensionierte Reisende kennen lernen dürfen, die mich sehr inspiriert haben. Es ist nie zu spät seine Träume zu verwirklichen. Man muss den sicheren Hafen verlassen, manchmal wünscht man sich den einfachen Weg gegangen zu sein, aber es lohnt sich absolut und jede Sekunde :)

Zum Abschluss noch ein berühmtes Zitat von Aurelius Augustinus
"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon"

Ich bin froh einige Seiten in diesem Buch gelesen zu haben. Aber irgendwie bin ich gerade an einer verdammt spannenden Stelle... Ich werde dieses Buch wahrscheinlich nie zur Seite legen können und freue mich, noch diesen Monat eine weitere Seite umzuschlagen: Ich verreise für einige Tage nach Riga (Lettland) um meine hoffentlich zukünftige Heimat auf Zeit etwas auszuchecken. Ich hoffe also ihr schaut weiterhin von Zeit zu Zeit hier rein. Für mich bleibts auf jeden Fall spannend.

Empfangskomittee



Tempelmania

Samstag, 3. September 2011

Lieber spaet als nie, hier der Blogartikel ueber meine Zeit in Siem Reap und den Angkor Tempeln.

Von Phnom Penh aus gings wieder einmal mit einer mehrstuendigen Busfahrt Richtung Siem Reap. Dieses Mal konnte ich mir die Zeit mit meinem einheimischen Sitznachbar todschlagen. Es war herzallerliebst wie er in gebrochenem Englisch meinte "ich wuerde so gerne mit dir sprechen, aber ich kann einfach nicht" :). Sein Englisch war nur sehr lueckenhaft, und doch haben wir es irgendwie geschafft, uns mit Haenden und Fuessen zu unterhalten. Er hat mir sogar Khmer beigebracht, was ich natuerlich schon wieder vergessen habe.

In Siem Reap haben wir dann etwas mehr Zeit verbracht, ein gutes Hotel zu finden, da wir wussten, dass wir fast eine Woche dableiben wollen.
Am naechsten Tag startete schon die Tempelerkundung. Der gaengige Weg ist, sich einen Tuk Tuk Fahrer fuer den ganzen Tag zu mieten (der Spass kostet 15$). Wir beschlossen, die Tempel in chronologischer Reihenfolge zu besichtigen und uns einige Highlights fuer den letzen unserer 3 geplanten Besichtigungstage zu sparen. Man musste sich einen 3 Tages Pass fuer satte 40$ kaufen. Ich denke aber das Geld wird fuer die Erhaltung der Tempel verwendet.

Alle Tempel wurden in der Angkor Periode zwischen dem 9. und dem 13. Jahrhundert errichtet. Die Vorstellung, wie dieses Gebiet in dieser Zeit ausgesehen haben muss haute mich beinahe um, denn die Tempel sind wirklich ueberall.

Am ersten Tag besuchten wir 6 Tempel: Lolei, Preah Ko, Bakong (welche Teil der Roluos Gruppe sind), Ta Prohm, Banteay and Prasat Kravan. Die Tempel der Roluos Gruppe waren eher klein und zerfallener als andere, da sie aelter sind. Ta Prohm ist einer der beruehmtesten Tempel hier. Der Dschungel nimmt den Tempel langsam wieder in Besitz. Baeume wachsen auf den Mauern des Tempels und bringen diese oftmals unter ihrem Gewicht zum Einsturz. Hier wurde auch Tomb Raider gedreht.
Ta Prohm ist im Rueckblick einer meiner Lieblingstempel, es hat Spass gemacht die vielen Gaenge zu erkunden.

Am zweiten Tag gingen wir zuerst nach Banteay Srei. Der Tempel liegt 35km ausserhalb (das dauert mit dem Tuk Tuk ein Weilchen). Auf dem Weg hielten wir noch an Pre Rup. Banteay Srei ist fuer seine detaillierten und gut erhaltenen Schnitzereien bekannt. Uebrigens hilft die Schweiz mit, diesen Tempel zu erhalten. Banteay Srei wirkt wie ein Tempel in Miniaturversion, die Tuerme und Tuerbogen sind einfach kleiner. Die Schnitzereien waren aber einfach fantastisch. Man kann sich nur wage vorstellen, wie lange die Erstellung eines solch detaillierten Werkes gedauert hat. Danach gingen wir noch zu den Tempeln Ta Som, Neak Prahn and Preah Kahn. Preah Kahn ist wie Ta Prohm etwas mit Baeumen ueberwachsen.

Der naechste Tag war dann Tempelfrei und ich habe etwas Siem Reap erkundet und einige Souvenirs eingekauft. Siem Reap liegt in einer sehr armen Provinz Kambodschas. Aufgrund der Touristendichte gibt es hier aber auch viele Hilfswerke, die Geld sammeln. So zum Beispiel der Kinderspital, der vom Schweizer Beat Richner geleitet wird. In Siem Reap habe ich sehr viele Menschen mit Amputationen (hauptsaechlich aufgrund Landminen aus der Khmer Rouge Zeit) gesehen, die durch ihre Behinderung nichts mehr wirklich arbeiten koennen. Vielen von ihnen werden Buecher von einer Organisation gestellt, die sie versuchen auf der Strasse zu verkaufen. Teilweise wird der Korb auf einem Rollbrett am Boden nach gestossen, waehrenend der Verkaeufer ohne Beine sich am Boden entlang zieht.

Mit neuem Elan ging es dann an den Tag 3 der Tempelerkundungen. Endlich stand Angkor Wat auf dem Programm, die groesste religioese Struktur der Welt! Wir verbrachten ganze 3 Stunden mit dem Erkunden der Tempelanlage. Leider war ein Teil mit Geruesten verdeckt, da gerade einige Renovationen vorgenommen wurden. Entlang der auesseren Mauer des Tempels befinden sich in Stein geschnitzte sehr detaillierte Geschichten von Goetter Kriegen. Die Ausmasse sind enorm. Wieder frage ich mich, wie lange diese Arbeit wohl gedauert hat, und ob das heute ueberhaupt noch jemand auf sich nehmen wuerde.
Danach gingen wir noch nach Angkor Thom und Bayon. Bayon hat mir auch sehr gut gefallen, da vom ganzen Tempel riesige Gesichter herunter starren.

Die Angkor Tempel waren fantastisch und ihre Ausmasse und Details einfach ueberwaeltigend. Ich bin froh haben wir den weiten Weg nach Kambodscha doch noch auf uns genommen, denn auch das Land an sich hat mir gut gefallen, mir aber auch in vielen Hinsichten die Augen geoeffnet. Falls jemand ebenfalls mit dem Gedanken spielt die Tempel zu besuchen: Ich finde der 3 Tages Pass ist das absolute Minimum. Man kann in einem Tag, wie das leider sehr viele Touristen machen definitiv keinen Ueberblick ueber die Tempel bekommen.

Die Fahrt nach Bangkok war dann nochmals etwas nervig. Uns wurde eine 7 Stunden Reise inkl. Grenzuebertritt verprochen. Es hat schlussendlich eher 13 Stunden gedauert, so ist das halt in Asien. Was mich dann wirklich sauer machte, war dass die Abgabe des Ausreisestempels aus Kambodscha kuenstlich verlangsamt wurde. Wir standen sicher 1.5h mit vollem Gepaeck in der "Schlange" aka draengelnde Masse. Etwa alle 5 Minuten wurde jemandem einen Stempel in den Pass gedrueckt. Am Ende der Schlange verkauften dann Grenzbeamte heiter "Express Stempel" an reich aussehende Touristen fuer 10 Franken das Stueck.

In Bangkok hiess es dann eigentlich nur noch etwas zu shoppen und die Tage bis zum Rueckflug zu ueberbruecken.




Phnom Penh

Dienstag, 16. August 2011

Die Fahrt nach Phnom Penh verlief einigermassen ereignislos, bis etwa 20km vor dem Stadtzentrum. Der Motor des Busses fiel immer wieder aus und wir mussten anhalten. Schlussendlich erreichten wir irgendwie die Mechaniker der Busgesellschaft und die werkelten irgendetwas. Phnom Penh war in meiner Vorstellung (wie im Lonely Planet angepriesen) total verrueckt, ueberfuellt, laut und gefaehrlich. Irgendwie bin ich nun aber ziemlich abgehaertet und alles scheint normal. Halt eine weitere Grossstadt, bei der man sich konzentrieren muss, um die Strasse zu ueberqueren.
Am ersten Tag in Phnom Penh haben wir das Nationale Museum besucht. Es gab sehr viele Ausstellungsgegenstaende aus den Angkor Tempeln. Danach stand der Palast und die Silber Pagoda auf dem Programm. Wir sind ja schliesslich Touristen. Der ganze Komplex war sehr eindruecklich und bunt. Die Silber Pagoda hat innen alles Silberne Platten am Boden, die allerdings groesstenteils mit Teppich vor zerkratzen geschuetzt werden. Im Palast konnte man sogar den Thron des Koenigs sehen.

Der zweite Tag widmeten wir dann der dunklen Geschichte Phnom Penhs und Kambodschas im Allgemeinen. Fuer diejenigen die mit den Geschehnissen nicht vertraut sind, hier eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse (mehr oder weniger von Mirandas Blogpost uebersetzt ;))
Im April 1975 besiegten die Khmer Rouge die Lol Non Regierung und nahmen Phnom Penh ein. Zuerst wurden die Rebellen mit Freude und weissen Flaggen von der Bevoelkerung begruesst. Bald darauf wurden sie aber von der neuen Regierung gezwungen, die Stadt zu verlassen um in den Doerfer zu leben und zu arbeiten. Fuer viele hiess das ein tagelanger Marsch in Flip Flops und mit Kindern. Die Khmer Rouge verbreiteten viel Schrecken, waehrend ihrer 4 Jahre langer Herrschaft. Arbeitscamps wurden gegruendet, wo Leute unter schweren Bedingungen und mit wenig Essen in einer KZ aehnlichen Atmosphaere Reispflanzen mussten. Die Khmer Rouge toeten systematisch alle Leute, die sich irgendwie gegen die neue Regierungsform auflehnten. Das beinhaltete die fruehere Regierung, Auslaender und Intelektuelle, Leute die eine Fremdsprache sprachen, Lehrer, Doktoren, Professoren und sogar Leute, die eine Brille trugen.

Tuol Sleng (S-21) war frueher einmal eine Schule, da aber die Khmer Rouge alle Schulen schloss, diente es als Gefaengnis. Sie brachten Leute aus der obengenannten Gruppe hier her, um Befragungen zu ihrer Schuld durchzufuehren. Natuerlich mit zahlreichen Folterungen. Sie dokumentierten alle Gefangenen und manche Folterungen mit Fotos, welche nun im Museum ausgestellt sind. Ganze Gebauede sind mit den Bildern von Frauen, Maenner und Kindern mit angstgeweiteten Augen gefuellt. Die meisten Leute verbrachten mehrere Monate in S-21 bevor sie dann 14km ausserhalb von Phnom Penh nach Choeung Ek, jetzt bekannt als Killing Field, gebracht wurden.
Wie der Name sagt, wurden die Leute hier exekutiert. Um wertvolle Kugeln einzusparen, oftmals durch Schlaege auf den Kopf. Insgesamtt wurden hier fast 3000 menschliche Uberresten in verschiedenen Massengraebern gefunden. Das groesste umfasste 450. Eines war gefuellt mit nackten Frauen und ihren Babies. 1989 wurde eine Gedenkensstupa gebaut. Auf 7 Stockwerken werden die Knochen und Kleider der Opfer aufbewahrt.
Es ist nicht genau klar, wieviele Leute der Khmer Rouge zum Opfer vielen, oftmals wird 2Millionen genannt, was etwa 10% der Bevoelkerung Kambodschas war.

Der Tag stimmte mich sehr traurig. Einmal mehr zu sehen, zu was Menschen faehig sind, und wieviel Leid manche Menschen erdulden muessen ist grausam, und doch denke ich wichtig in Erinnerung zu behalten. Jede Familie in Kambodscha hat Mitglieder verloren. Die Aktualitaet wurde uns bewusst, als wir in Tuol Sleng Ueberlebende ihre Biografien verkaufen sahen. Wichtig zu wissen ist auch, dass westliche Laender die Khmer Rouge, selbst nach deren Fall 1979 unterstuetzt haben!

Mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Khmer_Rouge
Filmempfehlung: Killing Fields

Der naechtse (und letzte?) Blogpost wird dann wieder etwas froehlicher, ich bin momentan in Siem Reap am Tempel rund um Angkor Wat erkunden --> ein weiterer Highlight der Reise!

Uebrigens: Heute in einer Woche, also am 23. August bin ich endlich wieder zu Hause.



Kratie

Montag, 15. August 2011

Die Lange Reise von Laos in die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, unterbrachen wir in Kratie. Nachdem wir eine Unterkunft gefunden haben, nahmen wir ein Tuk Tuk (das heisst in Kambodscha eine Art Kutsche an einem Roller) zum 15km entfernten Bootanleger. Die Fahrt war sehr kurzweilig. Der Strasse entlag befanden sich alles Haueser und Shops der Einheimischen, und da das Leben sich hier hauptsechlich draussen abspielt sahen wir viele lustige Dinge. So ist es zum Beispiel hier ein gaengier Dresscode eine Art 2-teiliges Pyjama mit Knopfleiste zu tragen, gerne auch mit Baerchen. An erwachsenen Frauen, den ganzen Tag :)
Wir buchten uns dann ein Boot, um die vom aussterben bedrohten (wie immer :S) Irrawaddy Delfine im Mekong zu sehen. Der Mekong ist hier im Sueden, nahe seinem Delta und vor allem zur Regenzeit, wahnsinnig breit. Man fuehlt sich mehr wie in einem See. In dieser Jahreszeit befinden sich die Kornfelder in der Mitte des Flusses. Nach einer etwa halbstuendigen Fahrt erreichen wir dann den Spot der Delfine. Sie sind nicht sehr verspielt und kommen nur an die Oberflaeche um Luft zu holen. Wir beobachteten die vielleicht etwa 20 verschiedenen Delfine etwa eine halbe Stunde lang. Es scheint immer noch seltsam, dass Delfine in einem Fluss leben, aber der Mekong ist schliesslich ein maechtiger, riesen Fluss.

Das verwirrende an Kambodscha sind die Waehrungen. Genau Mehrzahl! Waehrend man in Laos oftmals zu einem schlechteren Umrechnungskurs auch in US Dollar oder Thai Baht bezahlen konnte, werden hier Waehrungen heiter gemischt. Grundsaetzlich werden US Dollar benutzt, kostet etwas aber 4,50$ werden die 50 Cent in Riel (Kambodschas Waehrung) bezahlt. Es gibt aber Riel Noten bis zum Wert von 5 Dollar, mit dem Umrechnungskurs 1:4000. Alles klar? Wir waren am Anfang ziemlich ueberfordert. Nun mischen wir heiter mit.




4000 Islands auf dem Weg nach Kambodscha

Donnerstag, 11. August 2011

Gegen Sueden wird der Mekong extrem weitlaeufig und es bilden sich die sogenannten 4000 Islands. Einige von ihnen bestehen gerade mal auf ein paar Bueschen, auf anderen kann man tatsaechlich wohnen. Don Det ist dabei der Favorit der Backpacker, na denn, auf nach Don Det. Der Mekong hat zur Zeit einen sehr hohen Stand, so dass man wahrscheinlich nur noch von 2000 Islands reden kann. Auf der Insel gibt es eigentlich alles, was man braucht (und einige unnoetigen Dinge wie tonnenweise Moskitos). Wir haben die Insel zu Fuss erkundet. Die Einheimschen leben hier sehr einfach, oftmals mit Kuh, Schwein und Huehnern im "Wohnzimmer". Immer wieder werden wir von kleinen Maedchen in Shops bedient. Mich beeindrucken die Kinder hier immer wieder. Sie hantieren mit grossen Messern und Booten und koennen mit 6 Jahren einen ganzen Shop schmeissen. Man wird schneller erwachsen, wenn es die Umstaende erfordern... Am 2. Abend hatte ich dann das erste Mal auf der Reise ein Tierchen im Zimmer das ich nicht entweder einfach so toeten oder ignorieren konnte... Eine Hand Grosse fette Spinne sass direkt neben meinem Bett. Naja schlussendlich wurden Joe und ich gemeinsam mit viel Gekreische dann doch damit fertig und ich konnte mehr oder weniger beruhigt schlafen.

Wir haben dann einen internationalen Bus von Laos nach Kambodscha gebucht. Wir mussten vor der Abfahrt alle Dokumente ausfuellen und das Visa bezahlen. Danach kann man an der Grenze gemuetlich im Bus sitzen bleiben und die Busgesellschaft regelt alle Grenzformalitaeten ganz schnell (natuerlich bezahlt man fuer diesen Service 1$ extra :)). Neues Land, neues Visa, neue Stempel im Pass juhuu. Und dass man sich in einem anderen Land befindet merkt man dann an der Angkor Beer Werbung ueberall, an Stelle von Beer Lao.



Vientiane

Rechtzeitig als unser Bus in Vientiane ankam fing der stroemende Regen an. Nicht ganz einfach, dann ein Tuk Tuk Fahrer zu finden, der fuer einen anstaendigen Preis ins Stadtzentrum faehrt. Wir fanden eine nette Unterkunft und hatten ein super Japanisches Essen. Uns wurden die ganze Zeit Dinge aufgetischt, die wir nicht bestellt hatten, wie Salznuesse, Bohnen, Wasser, Tee, Dessert etc. Wir rechneten damit, alles berechnet zu bekommen, gratis ist in Asien ja meistens nichts (wir bezahlten sogar einmal extra fuer Erfrischungstuecher ;)) Naja schlussendlich war tatsaechlich alles gratis. Man wird halt doch noch ueberrascht ;)
Das Essen in Vientiane ist ziemlich gut und bietet viel Auswahl, auch mal etwas andere Kueche als gebratener Reis. Ansonsten ist die Hauptstadt Laos eher langweilig und ruhig.

Von Vientiane ging es dann mit einem sogenannten Sleeper Bus in den Sueden nach Pakse. Ein Sleeperbus hat anstelle von Sitzen Richtige Kajueten Betten. Das klingt an sich ja super. Aber stellt euch also einen Bus vor, mit 2 Stockwerken mit Betten fuer je 2 Personen auf jeder Seite und natuerlich einem Gang zum durchlaufen. Ich sage mal so, muesste ich mit einer fremden Person dieses Bett teilen wuerde ich definitiv kein Auge zu tun. Unsere Betten waren ganz hinten im Bus 5 nebeneinander. Es war sehr tricky da rauf zu klettern (kleine Lucke). Zum Glueck waren wir dann nur zu 4. dahinten, selbst dann war es aber sehr eng. Ich schaffte es doch einige Stunden Schlaf zu kriegen. Am Morgen frueh nach 12h Busfahrt erreichten wir dann Pakse. Die Stadt bietet nicht wirklich etwas aufregendes und es regnete auch fast die ganze Zeit. Abends gingen wir bowlen, ja es gibt richtige Bowling Hallen in Laos und nein, ich mag Bowling immer noch nicht ;) Es war trotzdem sehr lustig. Am naechsten Tag gings dann weiter in den Sueden.

Das Interessante in Laos ist, dass der Guide der im 2010 erschienen ist und selbst Internet Seiten wie Wikitravel immer veraltet sind. So gibt es laut Guide z.B. nur 5 Geldautomaten in Vientiane, ich habe sicher 20 gesehen. 24h Elektrizitaet ist manchmal im Guide nicht vorhanden, in Wirklichkeit gibt es sogar Internet. Die Entwicklung, vor allem im Tourismus geht hier wahnsinnig schnell.



Vang Vieng

Freitag, 5. August 2011

Von Luang Prabang nahmen wir einen sogenannten VIP Bus suedwaerts nach Vang Vieng. Die Strasse war sehr kurvig, was bei meiner asiatischen Sitznachbarin (wie irgendwie bei allen Asiaten) ziemlich schnell physische Auswirkungen hatte. Mir wurde dann auch mal schlecht :P. "Zum Glueck" bot uns der Bus immer wieder Verschnaufpausen. Zuerst stoppten wir und die Angestellten der Busgesellschaft holten jede Menge Werkzeuge raus und werkelten irgendetwas am Bus fuer bestimmt 30min. Etwas spaeter hielten wir vor einem frischen Erdrutsch (die ziemlich grossen Felsklumpen fielen teilweise immer noch runter). Ein Van, der von der Talseite her kam, steckte im Schlamm fest. Rund herum standen 30 Touristen von diversen anderen Bussen herum und gafften bloed. Joe ging dann mal raus und rief, dass alle helfen sollen zu schieben. Er war seeehr schlammverschmiert danach. Die Fahrt fuehrte durch eine wunderschoene Berglandschaft. Es war sehr interessant, die kleinen Dorfer zu passieren, wo man Kinder beim Spielen mit nicht viel mehr als Schlamm und einem Plastikloeffel beobachten konnte. Mit 2 Stunden Verspaetung kamen wir dann bei stroemendem Regen in der Party Stadt Vang Vieng an. Mittlerweile rechne ich schon gar nicht mehr damit, irgendwo zur geplanten Zeit anzukommen und kalkuliere automatisch ein Drittel mehr Fahrzeit ein. Zum ersten Mal ergaben wir uns kampflos, und stiegen im Hotel des Bruders (oder so) unseres Tuk Tuk Fahrers ab.

Vang Vieng ist vor allem unter Backpackern fuer das sogenannte Tubing bekannt. Man treibt in einem alten Reifenschlauch ca 4km den Fluss herunter und hat die Moeglichkeit am Anfang an diversen Bars anzuhalten.

Wir beschlossen trotz Regen am naechsten Tag eine Caving/Trekking/Tubing Tour zu machen. Wir wurden mit dem Tuk Tuk etwa 20km Flussaufwaerts gebracht. Zu Fuss liefen wir dann ueber Reisfelder (die Reisfelder hier sind nicht in den Huegeln angelegt, sondern flach) zu den Kalkstein Felsen. Der Pfad war unglaublich matschig und rutschig. Ueber glibschige Felsen kletterten wir zum ersten Hoehleneingang. Auch in der Hoehle war der Boden sehr rutschig. Oftmals war es fast wie eine Eisbahn. Doof nur, dass einige 10m tiefe Loecher gleich neben dem Pfad sind. Naja die Guides (wie immer in Flip Flops) unterstuetzen uns beim Weg durch die Hoehle. Die Tropfsteine in der Hoehle waren alle etwas schwarz, da alle sie anfassen und frueher Fackeln benutzt wurden. Wir besuchten so 2 Hoehlen, in beiden befand sich auch eine Buddha Statue. Die dritte Hoehle war eine Wasserhoehle. Mit einem Schlauch (Tube) zogen wir uns an einem Seil ueber den Bach. Unser Guide verschwand ploetzlich hinter der Felswand. Der Eingang war total versteckt und man musste sich richtig durchquetschen. Manchmal musste man sich ganz flach auf den Reifen legen um durchzukommen. Durch die ganze Hoehle fuehrte das Seil und die Decke war meistens sehr tief (da Regenzeit). Die Wasserhoehle hat mir am besten gefallen. Das war echt cool.
Zum Schluss sind wir dann noch die Standard Tubing Strecke (bei Sonnenschein!) runter gefahren. Naja, es war so ziemlich nichts los und ich habe die Fahrt nach der Barstrecke (mit sch**** Musik) wesentlich bessser geniessen koennen. Die Landschaft ist wirklich sehr schoen in dieser Gegend!



Luang Prabang

Dienstag, 2. August 2011

Luang Prabang erinnert einen mehr an ein Staedtchen irgendwo im Sueden Europas, als an Asien. Es gibt Baeckereien und Crepe Staende. Alles ist irgendwie huebsch und herausgeputzt. Es gibt unzaehlige kleine Gaestehaeuser und Tempel. Abends findet ein sehr grosser Nachtmarkt statt, wo viele kuenstlerische Gegenstaende der Umgebung gekauft werden koennen. Ich habe einige handgemalte Bilder fuer einen Spottpreis gekauft. Alles ist sehr relaxt und der Markt endet auch schon, ganz untypisch fuer Asien, um 9 Uhr. Wir haben etwas Zeit damit verbracht, die Stadt zu erkunden. Und haben uns dann entschieden, doch noch Elefanten reiten zu gehen. Wir buchten also ein 1 Tages Mahout Training. Ein Mahout ist der Fuehrer eines Elefanten (oftmals auch der Besitzer). Bevor es allerdings losging, haben wir beschlossen, die Moenchsprozession am Morgenfrueh zum Sammeln von Almosen (Reis) zu beobachten. Dafuer muss man um 6 Uhr aufstehen. Die Einheimischen kochen Reis und geben jedem Moench ein kleines bisschen Reis in den Topf. Ziemlich eindruecklich, die Lange Schlange von orangen Roben. Auch beeindruckt hat mich, wie jung manche der Moenche waren, die Juengsten wuerde ich vielleich auf 8 Jahre schaetzen. Nach dem Fruehstueck ging dann das Elefanten Erlebnis los. Auf der etwa 1 Stuendigen Fahrt habe ich mich gut mit unserem Guide unterhalten und einges ueber Laos erfahren. Sehr viel Business das hier betrieben wird, gehoert entweder Chinesen, oder Leuten aus dem Westen. Die Landschaft, die wir durchquerten war wunderschoen. Im Camp angekommen durften wir zuerst abwechslungsweise mit einem Elefanten trainieren. Wir lernten die Basisbegriffe wie vorwaerts, stopp, absteigen etc um den Elefanten zu kontrollieren. Der Elefant war nicht immer gewillt uns zuzuhoeren und hoerte lieber auf den Mahout, der immer auf dem Ruecken sass. Es war ziemlich schwierig auf den Elefanten zu klettern, obwohl er sein Bein anhebt, sobald man drauf steht muss man sich ziemlich fest an seinem Ohr (aua?) hochziehen. Man sitzt dann im Nacken des Elefantes und los geht das Gewackel. Ich hatte etwas Schiss so hoch oben. Der Elefant ist dann auch erstmal zu einem Wasserzueber gelaufen um sich (und mich) mit einem Ruessel voll Wasser abzukuehlen. Runter gings dann etwas einfacher und ich war froh wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben. Danach gingen wir eine Stunde mit den Elefanten durch den Dschungel spazieren, dieses Mal allerdings in einem Korb auf ihrem Ruecken. Nach dem Lunch konnten wir uns etwas im Pool abkuehlen. Danach gingen wir zurueck zu den Elefanten um diese am Ende ihres Arbeitstages zu Baden. Jeder kletterte auf den Ruecken eines Elefantes und rein gings in den Fluss. Mein Elefant tauchte auf Kommando des Mahouts beinahe vollstaendig ab. Es war nicht ganz einfach, immer auf dem Ruecken zu bleiben. Mit einer Buerste schrubbten wir den Ruecken der Elefanten.
Zum Abschluss des Tages gingen wir noch zu einem nahe gelegenen Wasserfall Park. Es war immer wieder ein 2 bis 3 Meter Wasserfall, dann folgte ein kleiner natuerlicher Pool und dann wieder ein Wasserfall. Ein toller, unvergesslicher Tag.
Am letzten Tag in Luang Prabang regnete es den ganzen Morgen in Stroemen, so dass wir nicht allzu viel gemacht haben.



Von der Grenze nach Luang Prabang

Samstag, 30. Juli 2011

Huay Xai, das Grenzdorf liegt ziemlich abgeschottet. Die einzige Strasse fuehrt an die chinesische Grenze. Es gibt aber natuerlich den Mekong, der direkt in das kulturell und touristisch wichtige Staedtchen Luang Prabang fuehrt. Mit dem langsamen Boot dauert die ueber 100km lange Fahrt 2 volle Tage. Durch falsche Informationen aus diversen Quellen waren wir viel zu frueh am Pier. Dies sicherte uns aber gute Plaetze im vorderen Teil des Bootes. sitzt man hinten, ist der Motor ziemlich laut und man riecht die Abgase. Das Boot bietet wahrscheinlich in etwa Raum fuer 70 Passagiere, hauptsaechlich Touristen. Die Landschaft wahr sehr schoen und gruen. Immer wieder haben wir Wasserbueffel, Reisfelder und kleine Dorfer gesehen. Manchmal trieben allerdings auch tote Hunde oder Bueffel im Wasser an uns vorbei. Natuerlich kommt man auch immer wieder mit den Mitreisenden ins Gespraech. Man hat ja Zeit. Ueber Nacht haben wir in einem Dorf halt gemacht, das eigentlich nur aus Hotels, Restaurants und Shops fuer die Verpflegung der weiteren Reise bestand. Die Fahrtzeit des naechsten Tages war dann laenger als die des ersten, so dass wir sehr froh waren, endlich in Luang Prabang wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben.

Das seltsame an Laos ist, dass man die Franzoesische Einfluesse gut spuert. Es wird auf der rechten Seite gefahren und es gibt ploetzlich Baguette und Pain au Chocolat. Gefaellt mir :)



Chiang Rai

Donnerstag, 28. Juli 2011

Wir machten uns auf nach Chiang Rai, mit dem Ziel, der Grenze zwischen Thailand und Laos naeher zu kommmen. Chiang Rai ist nur 3 Busstunden von Chiang Mai entfernt.

Wir mieteten wieder einmal Roller und gingen zum White Tempel (What Rong Khun), der etwas ausserhalb der Stadt liegt. Wir hatten gute Roller und eine gute Strasse, so dass wir auch mal etwas schneller fahren konnten. Wie schnell war nicht so ganz klar, der Tacho zeigte immer 0 km/h an. Der weisse Tempel war toll und total anders als alle Tempel bisher. Er war weiss (aha :)) und mit vielen Spiegeln besetzt. Rund um den Tempel gab es die verruecktesten Statuen. Der Kuenstler hat Jahrzehnte mit dem Design des Tempels verbracht und hofft ihn 2070 fertig zu stellen (naja oder eher jemand anderes). Der Tempel stellt das Nirvana dar und der Weg zum Tempel das Leid, das man bis dahin erdulden muss. In Wahrheit, glaube ich, ist der Kerl einfach ein Heavy Metal Fan. Im Innern des Tempels wurde gerade an der Wandbemalung gearbeitet, also dem Nirvana. Bei naeherem hinschauen entdeckten wir viele Gestalten, die man nie in einem Tempel erwarten wuerde: Batman, Michael Jackson, Captain Jack Sparrow, Matrix Neo und viele mehr. Leider war das Fotografieren im Innern nicht erlaubt.
Danach fuhren wir zu einem Tempel in einer Hoehle. Ausser ein paar Hunden und Katzen war es sehr verlassen da. Ploetzlich tauchte dann doch mal noch ein Moench auf. Auf dem Heimweg wurden wir dann von einer sehr heftigen Regenschauer ueberrascht. Zum Glueck konnten wir einen Notstopp unter einem Sonnenschutz eines Shops machen. Nach etwa 15min stoppte es, die Strassen waren allerdings ueberflutet.

In Chiang Rai besuchten wir auch noch das Hilltribe Museum, das das Leben und die Kultur der verschiedenen Bergvoelker in Nordthailand zeigt.

Von Chiang Rai war es dann noch eine 2h Busfahrt an die Grenze. Ich war ganz aufgeregt endlich den Mekong zu sehen und meine erste Grenze der Reise per Land zu ueberqueren. Zuerst muss man sich auf der Thai Seite abmelden. Es stand niemand an und das ging ziemlich schnell. Ausreise Formular checken und Ausreisestempel in den Pass machen. Danach mussten wir ein Boot nehmen, um den Mekong, die natuerliche Grenze, zu ueberqueren. Ich habe im Internet gelesen, was fuer eine langwierige Prozedur die Grenzueberquerung doch sei, wie man "extra Gebuehren" bezahlen muss um den Vorgang zu beschleunigen etc. Naja es war wiederum niemand am anstehen, wir mussten zwei Formulare ausfuellen und ein Passfoto plus 35$ fuer das Visa bezahlen und gut war, wir sind in Laos! Und glaubt mir, es ist heiss in Laos! Waehrend dem Mittagessen sahen wir einen Thermometer im Schatten, der 40.6 Grad anzeigte. Aaaaaah.



Elephant Nature Park

Sonntag, 24. Juli 2011

In Chiang Mai gibt es unzaehlige Angebote fuer Elefanten Trekkings und sonstige Begegnungen mit Elefanten. Mir war schnell klar, dass die meisten Unternehmungen mehr fuer das Wohl der Touristen, als das der Elefanten ausgelegt sind. Nach einiger Recherche fand ich sogar heraus, dass die Elefanten in vielen der Trekking Firmen misshandelt werden. Wir erfuhren dann vom Elephant Nature Park, einem Projekt wo fuer ehemals misshandelte Elefanten gesorgt wird, und das sich nur ueber die Einnahmen von Touristen (also keine Unterstuetzung vom Staat) finanziert.
Im Park angekommen durften wir zuerst einmal die Elefanten fuettern. Wir hielten ihnen das Futter in den Ruessel und sie schnappten es sich langsam. Wir erfuhren mehr und mehr die tragische Vergangenheit vieler Elefanten. Manche waren vollkommen blind, weil ihre vorgaengigen Besitzer wuetend auf sie waren und ihnen die Augen ausgestochen haben. Elefanten sind ziemlich viel Wert, darum werden sie oftmals zur Vermehrung genoetigt. Dem Weibchen werden die Beine mit Bambusstaeben auseinander gehalten und ein Bulle wird ihr auf den Ruecken gebunden. Das manchmal ueber Wochen. Traditionellerweise wird den Elefanten mit 4 Jahren (was wahrscheinlich auch etwa dem Alter eines 4 Jaehrigen Menschenkindes entsprechen wuerde) ihren Willen gebrochen. Sie werden in einen kleinen Kaefig gesperrt und mit Eisenspitzen ueberall verletzt bis sie genau das machen, was ihre Besitzer wollen. Die Gruenderin der Parkes versucht die Bevoelkerung auszuklaeren, und ihnen zu zeigen, dass man die Elefanten auch in einer liebevollen Umgebung trainieren kann. Viele der gebrochenen Elefanten sind total verrueckt und toeten manchmal sogar ihre Besitzer.
Zum Lunch gab es das wohl groesste Buffet das ich je gesehen habe mit allem moeglichen Thai Essen.
Nach dem Lunch durften wir die Elefanten baden und sie anfassen, Fotos machen und noch mehr fuettern. Danach haben wir dann noch ein National Geographics Video ueber die Arbeit im Park und die oben beschriebene Methode gesehen.
Elefanten sind sehr faszinierende Tiere, nicht nur wegen ihrer Groesse. Viele der Elefanten in Thailand haben ein sehr schlechtes Leben. Obwohl das Holzen in Thailand verboten wurde, werden die Elefanten einfach in die Nachbarlaender exportiert. Muessen in Trekkingcamps den ganze Tag schwitzende Touristen umhertragen (das Baby muss immer mitlaufen und stirbt oft) oder in den Strassen von Bangkok beim Betteln helfen. Schoen, dass der Elephant Nature Park zumindest fuer 36 Elefanten ein neues, schoeneres Leben bietet und nicht aufgibt immer mehr zu machen und ueber die Missstaende aufzuklaeren.





Fuer mehr Infos http://www.elephantnaturepark.org/


Im hohen Norden: Chiang Mai

Freitag, 22. Juli 2011

Mit dem Nachtzug sind wir nach Chiang Mai gefahren. Wie bereits schon im Januar war es wieder nicht moeglich, ein Schlafwagen zu kriegen. Zum Glueck waren die Sitze nicht ausgebucht, so dass jeder von uns dreien die ganze Nacht ueber zwei Sitze zur Verfuegung hatte. Ich konnte so einige Stunden schlafen und war morgens um 7 frischen Mutes, um 13 Uhr sollten wir nach 15h Fahrt ankommen. Naja irgendwann blieben wir dann ruckartig stehen und es ging fuer sicher 2h nicht weiter. Im Zug gab es nichts zu Essen mehr und wir wurden langsam sehr ungeduldig. Nervig ist immer, wenn man keine Ahnung hat, wann und ob es endlich weiter geht. Irgendwann haben wir es dann endlich in den naechst groesseren Ort geschafft und mussten die letzte Stunde mit dem Bus zurueck legen. Mit 4h Verspaetung nach einer 19h Reise haben wir es nach Chiang Mai, der Hauptstadt des Nordens geschafft. Wir haben das erste Mal seit Monaten wieder einmal ein Dormitory (Schlafsaal) gebucht, fuer ganze 3fr pro Person ja ein echtes Schnaeppchen. Wir teilten das Zimmer nur mit einer fremden Person, und doch war es so nervig (der Typ war laut und sprang in seinem Bett ueber mir rum), dass wir beschlossen die 2. gebuchte Nacht verfallen zu lassen und in ein Hotel zu ziehen. Hier bezahlen wir nun 10Fr pro Person, dafuer mit einem Fruehstuecks Buffet (mjami). Der Aufpreis ist es definitiv Wert, einen schoeneren Raum und ein Zimmer, wo man all seinen Kram rumliegen lassen kann zu haben.

Da es Sonntag war, fand in Chiang Mai der beruehmte Sonntagsmarkt statt. Es gab wirklich sehr viele tolle (Handwerks) Dinge zu kaufen. Ich habe unter anderem zwei Bilder gekauft, die ich jetzt den naechsten Monat irgendwie heil mit mir rumschleppen darf.

Ich habe etwas die Tempel von Chiang Mai erkundet, die es wirklich an jeder Strassenecke gibt. Ich bin nach wie vor von der Architektur und den Details fasziniert. Manchmal haette ich gerne etwas besseres Kameraequimpent (und Wissen) um mehr Bilder machen zu koennen. Es gibt so viel Potential ueberall.

Am Tag darauf war es wieder einmal Roller Zeit. Wir haben 2 Roller gemietet und uns den Weg durch die ueberfuellten Strassen Chiang Mais gebahnt, bis wir auf der Bergstrasse ankamen. Dies war eine gut gepflasterte Strasse, die durch einen Nationalpark zu einem beruehmten Tempel fuehrt. Die Strasse war kaum befahren und wir hatten viel Spass. Der Tempel war sehr schoen, wenn auch etwas zu touristisch. Da Regenzeit ist, regnet es jeden Tag. Es ist aber wesentlich angenehmer, als ich mir das vorgestellt habe, meistens nur etwas Nieselregen. Nach dem Tempel gingen wir noch einige Wasserfaelle besichtigen. Ziemlich eindruecklich die Natur, die sich so Nahe einer grossen Stadt befindet.
Fuer den Abend haben wir einen Kochkurs gebucht. Unser Chefkoch war ein richtiges Original und gab uns viel zu lachen. Zuerst hat er uns im Kraeutergarten etwas zu den typischen Thai Gewuerzen und sonstigen Zutaten erzaehlt. Danach sind wir zusammen auf den Markt gegangen und haben mehr ueber die Zutaten erfahren, die es dort zu kaufen gibt. Ich habe mich entschieden, Fruehlingsrollen, Gebratene Cashew Nuesse mit Gemuese, eine Kokosmilchsuppe und gruene Curry Paste und anschliessend gruenes Curry zu kochen. Es war eigentlich alles sehr einfach zu kochen und es brauchte auch alles fast die gleichen Zutaten. Schlussendlich war mir dann mein gruenes Curry doch etwas zu scharf (medium thai spicy). Der Kochkurs hat viel Spass gemacht, und damit ihr ja vielleicht auch mal etwas davon habt, haben wir noch ein Kochbuch bekommen. Naja ich muss mich aber zu Hause dann erst einmal vom asiatischen Essen erholen ;)

In Chiang Mai haben wir noch den Elephant Nature Park besucht, dazu aber mehr in einem spaeteren Bericht. Heute gehts dann nach Chiang Rai, weiter noerdlich um bald die Grenzueberquerung nach Laos in Angriff zu nehmen.



Geburtstag in Bangkok

Mittwoch, 20. Juli 2011

Nach den vielen AirAsia Fluegen der vergangenen Monate war es wirklich sehr angenehm, wieder einmal mit einer anstaendigen Airline zu fliegen. Zuerst bin ich mit Singapore Airlines von Bali nach Singapur geflogen. Das Entertainment System war ein bisschen doof, weil alle Filme zum Start anfangen und wenn man nicht von Anfang an schaut, hat man den halben Film verpasst.
In Singapur musste ich dann zum ersten Mal auf eine andere Airline (Cathay Pacific) umsteigen. Ich hatte etwas Bammel, weil ich trotz dem vielen Fliegen in letzter Zeit keine Ahung hatte, wo ich an meinen Boarding Pass komme und was mit meinem Gepaeck geschieht (komischerweise hat mir die Frau in Bangkok gesagt, ich muesse in Singapur mein Gepaeck erneut einchecken). Naja in Singapur angekommen hat sich dann wieder einmal alles einfacher herausgestellt als ich gedacht habe. Ich musste nur an meinem Abflug Terminal meinen neuen Boarding Pass abholen. Der Flughafen in Singapur ist wirklich toll, haette gerne etwas mehr Zeit dort verbracht. Es soll sogar einen Regenwald Park geben. Mit Cathay Pacific hatte ich einen ziemlich angenehmen Flug von Singapur nach Bangkok. Ich hatte 7 Sitze fuer mich und das Entertainment System hatte eine ganze Staffel der Serie Big Bang Theory. Und da niemand neben mir sass, war es gar nicht so peinlich die ganze Zeit lauthals lachen zu muessen. Die Auswahl beim Essen war zwischen Lamm und Fisch (aaaah Alptraum). Immerhin gab es 3 Dessert unter anderem Toblerone :)

In Bangkok traf ich mich dann am Flughafen wieder mit Miranda und Joe, die mit AirAsia nach Bangkok geflogen sind. Da man fuer Thailand theoretisch einen Ausreisenachweis innerhalb der 30 Tage in denen das Visum gueltig ist vorzeigen muss, haben wir extra noch einen rueckerstattbaren Flug von Bangkok nach Tokyo gebucht (4000 Dollar pro Person ;)). Mit dem Ziel diesen natuerlich sofort nach der Einreise zu stornieren. Natuerlich fragte uns niemand nach einem Ausreiseflug. Mit dem Skytrain sind wir dann in den moderneren Teil von Bangkok gefahren. Das geht wesentlich schneller als mit dem Bus. Die Beiden wollten mir zu meinem Geburtstag ein anstaendiges Hotelzimmer schenken. Als wir die Lobby des Hotels betraten, das Joe auf die schnelle ausfindig gemacht hat, kam ich mir schon ziemlich seltsam vor... Mir wurde schon da klar, das ich noch nie in so einem schoenen Hotel uebernachtet habe. Unser Raum war eine Suite mit allem drum und dran: Schreibtisch, Wohnzimmer und schoenem Badezimmer. Ich habe mich erst Mal durchs "Handbuch" des Hotels gelesen. Wahnsinn was man da alles haben kann. Es gibt eine Menuekarte, um das passende Kissen zum Schlafen auszuwaehlen. Man kann sich Zeitungen fuer den Morgen bestellen oder das Zimmer mit Blumen dekorieren lassen. Wir hatten 2 Fernseher und 3 Telefone (eines davon im WC, ziemlich praktisch, haha).

Am Abend hatten wir dann Sushi im nahe gelegenen Siam Center.

Der naechste Tag war mein Geburtstag. Bereits am Morgen (was ja zu Hause noch nicht mein Geburtstag war) hatte ich viele Emails und ein lustiges Video von meiner Familie in meinem digitalen Postfach.
Wir nahmen uns dann ein Taxi um Little India zu erkunden. Zuerst liefen wir durch die engen Gassen von Chinatown. Ziemlich Crazy. Leider ist Little India in Bangkok wirklich ziemlich little, und doch haben wir einen super leckeren indischen Lunch gehabt. Nach der Anstrengung mussten wir zuerst mal den Dach Pool unsicher machen. Da es soooo windig war da oben, musste ich danach gleich noch ein heisses Bad nehmen, super :) Zum Nachtessen musste ich dann einfach Spaghetti haben ;) Murphys Law ist uebrigens, wenn an deinem Geburtstag ein buddhistischer Feiertag ist, und deshalb kein Alkohol ausgeschenkt wird. Naja ich bin ueberzeugt ihr holt das alle mit mir nach, wenn ich zu Hause bin...
Am Abend hatte ich dann doch etwas Heimweh. Alle haben mir geschrieben, wie sehr sie sich freuen, wenn ich wieder zu Hause bin. Ich bin momentan auch etwas Reisemuede, so dass ich mir wirklich kurz ueberlegt habe, in Bangkok in ein Flugzeug nach Hause zu huepfen.

An einem Geburtstag macht man sich ja auch immer etwas Gedanken ueber sein Leben. Insbesondere der 25ste Geburtstag war fuer mich irgendwie immer etwas das Tor zum endgueltigen Erwachsen sein. Noch mit 15 habe ich mir vorgestellt in diesem Alter fleissig zu Arbeiten, eine eigene Wohnung zu haben, wenn nicht gar verheiratet zu sein. Irgendwie ist alles anders gekommen und ich habe meinen Geburtstag in Thailand gefeiert. Im Prinzip arbeitslos, single und doch einfach super gluecklich. Gestern hat mich ein thailaendisches Maedchen gefragt, was ich mir denn wuenschen wuerde, haette ich 3 Wuensche frei. Ich musste lange ueberlegen, und mir wurde klar, dass ich keine Wuensche fuer mich habe. Ich bin perfekt gluecklich, so wie alles ist. Ich durfte 7 Monate an den wunderbarsten Orte dieser Erde verbringen, habe so viele Abenteuer erlebt, bin unabhaengig und so viele Tueren stehen mir ueberall auf der Welt offen. Meine Gesundheit hat mir in diesen (manchmal doch sehr rabiaten Monaten) fast nie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich habe so viele wunderbare Leute kennengelernt und mir wurde noch mehr bewusst was fuer tolle Freunde und Familie ich zu Hause habe. Was will man mehr? Ich bin zu frieden, wo ich mit meinen 25 Jahren stehe. Ich habe in diesem Lebensjahr meinen Bachelor in Informatik zu einem, fuer mich sehr zufriedenstellenden, Abschluss gebracht, habe so viele tolle Jobs angeboten bekommen, war das erste Mal ganz alleine weit von zu Hause weg, bin mit Delfinen und Walhaien geschwommen, habe mich aus einem Flugzeug gestuerzt und habe etwa 28 Stunden auf dem Meeresboden verbracht. Ich hoffe es geht so weiter, und ich schreibe diesen Blog auch noch in 40 Jahren :P



Letzter Tauchgang dieser Reise

Freitag, 15. Juli 2011

In Padangbai haben wir nochmals 2 Tauchgaenge gemacht. Zuerst ging es zum Crystal Bay, es ist ziemliche Gluecksache, diesen Tauchspot ueberhaupt tauchen zu koennen, oftmals ist die Stroemung viel zu gross. Wir hatten Glueck und eigentlich kaum eine Stroemung. Leider konnten wir aber keinen der Mola Molas (riesige saisonale Fische) sichten. Irgendwie hatte ich bei diesem Tauchgang etwas muehe mit meiner Tarierung(Schwebezustand) und mir ging bald mal die Luft aus (30m Tauchgang). Der zweite Tauchgang fand dann in ziemlich flachem Gewaesser, dem sogenannten Manta Point statt. Am tiefsten war ich auf 5.9Meter. Bereits nach dem Abtauchen sahen wir 2 Manta Rochen an uns vorbei schwimmen. Wir schwammen dann etwas umher zu einem anderen Punkt und da zirkelten 4 Mantas immer um uns herum. Ein dunkelgrauer war besonders gross. Ich finde diese Tiere nach wie vor super faszinierend und anmutig wie sie durchs Wasser fliegen. Etwas Schade war, dass es halt wirklich nicht tief war, und die Mantas eigentlich immer knapp unter der Oberflaeche schwammen, so konnte man sie nie von oben sehen. Das Wasser war "nur" 24 Grad (normalerweise 27) was uns trotz langem Neoprenanzug ziemlich ins schlottern brachte. Naja trotzdem, ein fuer mich ein schoener letzter Tauchgang dieser Reise. Ich schliesse somit mit 37 Tauchgaengen ab. Ich durfte wunderbare Orte betauchen und habe viele tolle Meeresbewohner sehen koennen. Ich denke wer diese ganze Unterwasser Schoenheit gesehen hat und somit die Abhaengigkeiten und Zerbrechlichkeit von allem versteht, dem liegt der Schutz der Meere sehr am Herzen. Viel zu oft habe ich Leute auf Korallen umhertrampeln sehen, mit dem Boot in einem Riff festgesteckt oder Muell beim Schnorcheln gesammelt. Die Resultate der Dynamitfischerei liegen offensichtlich in Form uebermassig vieler toten Korallen an vielen Straenden. Ich hoffe noch viele Generationen koennen die riesigen Korallengaerten mit ihren Bewohnern bestaunen.


Auf der Suche nach den letzten Drachen

Montag, 11. Juli 2011

Von den Gili Inseln sind wir dann nach Lombok gefahren. Am naechsten Tag sollte von da unser 3 Taegiger Bootstrip nach Flores starten.
Joe war den ganzen Tag krank und hatte sogar Fieber. Ich habe dann mal vorsorglich in der Arztpraxis vorbeigeschaut, um zu fragen, wie schnell sie einen Malaria Test machen koennen. Als ich die Arztpraxis gesehen habe, beschloss ich, nie ernsthaft krank zu werden waehrend dem Reisen. Viel mehr als einige Pflaesterli und etwas Sauerstoff war da nicht vorhanden. Beim Arzt war ich mir nicht ganz so sicher, ob er sich ueberhaupt in einem Alter befindet um eine Medizinische Ausbildung abgeschlossen zu haben. Joe hat dann beschlossen, einfach gesund zu werden.

Unser urspruenglicher Plan war, mit dieser Bootstour 3 Tage nach Flores zu fahren, da ein wenig zu tauchen und dann nach Bali zurueck zu fliegen. Fun facts: Ziemlich alle Indonesischen Fluggesellschaften sind auf der Internationalen Black List (d.h. unsicher), haben regelmaessig 4 Tage Verspaetung und beim Online Booking sind nur etwa 5 Nationalitaeten auswaehlbar. Da wir ja am 14. Juni von Bali nach Bangkok fliegen war uns dann das alles etwas zu riskant und wir wechselten unseren 3 Tages Trip zu einem 5 Tages, welcher uns wieder nach Lombok zurueck bringt.

Zuerst wurden wir mit dem Bus auf die Ostseite von Lombok gebracht. Wir stoppten an einigen Orten um eine Mall zu besuchen, Locals beim Toepfern zuzuschauen. Naja nichts wirklich spektakulaeres. Am Hafen trafen wir dann Franezi wieder, die mit einer Freundin dieselbe Tour gebucht hat. Auf dem Boot wurde schnell klar, dass es ziemlich eng werden wird. Wir waren ueber 30 Leute. Auch klar wurde, dass mir einige Leute sehr schnell auf den Keks gehen werden (der Foehn gehoert doch auf einem Boot zuoberst ins Handgepaeck, oder? Keine Hosen zu tragen spart Wasser beim Waschen).
Wir fuhren zu einer Insel, die der Bootsgesellschaft gehoert, wo wir schnorcheln konnten und dann auch Nachtessen hatten. Danach ging es daran, sich auf dem Boot fuer die Nacht einzurichten. Da auf dem Deck zu schlafen weit aus billiger war als eine winzige Kabine, haben wir uns natuerlich dafuer entschieden. Leider war das Boot wirklich ueberfuellt. Wir schliefen ganz vorne im Boot unter freiem Himmel. Bereits nach einer Stunde wurde der Wind sehr unangenehm (das Boot faehrt die ganze Nacht) und wir froren. Mit einem starken Wind kommen auch meistens hohe Wellen daher. Bald waren wir voellig durchnaesst von den Spritzern der Wellen. Es gab aber nirgends sonst mehr einen Platz fuer uns, so dass wir unter und auf den Baenken an der Seite "schliefen". Da das Meer wirklich rau war hatte ich die ganze Nacht schiss von der Bank zu fallen. Am naechsten Morgen waren wir alle total geraedert. Am morgen frueh ging es dann schnorcheln, was wie immer ziemlich gut war und bei mir fuer gute Stimmung sorgt. Dann ging es zurueck aufs Boot und fuer 6 Stunden ging die Fahrt weiter. Unsere ganze Gruppe schlief so ziemlich waehrend der ganzen 6 Stunden durch und wir standen nur fuers Mittagessen auf. Am Abend gingen wir dann an einen sehr haesslichen Strand um den Sonnenuntergang zu sehen. Naja, Zeitverschwendung, aber trotzdem schoen vom engen Boot runterzukommen. Die doofen Englaender gingen extra nicht an Land, um sich ihre guten Schlafplaetze zu sichern, argh. Das heisst ein weiterer Versuch vorne im Boot, der wiederum in der Mitte der Nacht auf der Bank endete. An diesem Punkt war ich schon ziemlich angepisst und wuenschte mir, wir haetten nur den halben Trip gebucht und koennten am naechsten Tag das Boot verlassen. Am dritten Tag kamen wir dann an einem der Highlights der Tour an: Komodo Island. Auf der Insel leben die Komodo Drachen. Warane, die bis zu 3meter lang werden koennen und mit ihren Giftzaehnen locker auch einen Wasserbueffel erledigen koennen. Wir machten eine etwa 2 Stuendige Wanderung auf der Insel, bei der wir nur einen kleinen Drachen gesehen haben. Wir waren etwas entaeuscht, da die Echsen, die wir auf Sapi in Borneo gesehen haben eigentlich groesser waren. Natuerlich mussten sich die doofen Englaender wieder vordraengeln und sich so vor dem Drachen fuer ihre Fotos posieren, dass es fast nicht moeglich war, ein Foto ohne sie zu machen, bevor er wegrann.
Wir haben dann noch ein halbtotes Wildschwein entdeckt, dass von einem Drachen gebissen wurde und nun langsam ueber Tage hinweg vom Gift stirbt, so dass er es essen kann. Am Schluss in der Naehe der Rangerstation sahen wir dann zum Glueck noch einen richtigen, grossen Drachen. Wow schon gigantisch das Viech.
Wir gingen noch von Komodo Island am Pink Beach schnorcheln. Was sicher eines der besten Schnorchelgaenge war, die ich waehrend dieser Reise gemacht habe. Es war einfach wirklich ein riesiges Aquarium. Teilweise konnte man auf einem Quadratmeter etwa 10 verschiedene Anemonenarten mit verschiedenenen Clownfischen in ihnen entdecken. Wir fuhren dann weiter nach Labuan Bajo auf Flores, was das Ziel fuer die Passagiere war, die nur den halben Trip gebucht haben. Wir konnten fuer 3 Stunden an Land gehen und etwas Freiheit geniessen. Wir sahen der Nacht positiv entgegen, da wir diese im Hafen von Labuan Bajo verbringen sollten, das heisst, stillstehen. Kein Wind, keine Wellen. Perfekt. Ich glaube ich war auf meiner Reise noch nie frustriert wie in dem Moment, als ich nach einer Stunde Schlaf wach wurde, weil es mir auf den Kopf regnete. Der einzige Regen seit ich in Indonesien bin in dieser Nacht, wirklich? Ich haette heulen koennen.
Am Tag 4 gingen wir dann auf Rinca Island, wo es auch Komodo Drachen gab. Bereits am Beginn der Wanderung sahen wir etwa 6 Tiere, 3 grosse und 3 kleine. Wiederum sollten wir eine 2 Stuendige Wanderung machen. Es war sehr heiss, aber die Insel hat mir grundsaetzlich viel besser gefallen als Komodo Island. Wir haben noch einige Drachen auf dem Weg entdeckt und dann auch einen Wasserbueffel. Ein sehr grosses Tier, unglaublich dass die Komodos sogar diesen erlegen koennen.
Am Nachmittag gingen wir dann nochmal schnorcheln, diesesmal direkt vom Boot. Bereits nach kurzer Zeit sahen wir eine Schildkroete. Als wir dann etwas von den anderen Leuten wegschwammen entdeckten wir einen schwimmenden Lionfish. Bisher habe ich diese nur beim Tauchen zwischen Felsen sitzend gesehen. So schwimmend im Sand konnten wir ihn in seiner vollen Pracht bestaunen. Das ist einfach einer der schoensten Fische.
Naja die letzte Nacht war dann nicht ueberraschend anders als die restlichen Naechte. Naja immerhin die letzte Nacht on board halt. Am letzten Tag gingen wir dann zu einem Wasserfall (juhuuu endlich wiedereinmal Suesswasser), wo man sich mit einem Seil reinschwingen konnte.
Am Nachmittag ging es nochmals schnorcheln, es war allerdings nicht so ein guter Spot. Wir waren alle so froh, als das Boot endlich am Hafen in Ost Lombok anlegte und wir nur noch eine Busfahrt von einer Dusche und vor allem einem trockenen, windstillen Bett entfernt waren. Ich habe in dieser Nacht so gut geschlafen. Nicht einmal der Muezzin Morgens um 5 konnte mich aufwecken. Heute haben wir dann das Speedboat nach Bali genommen (ICH HASSE BOOTE!!) und sind jetzt wieder in Padangbai, morgen gehts Tauchen, weeeha!

Fazit: Wir sahen zwar einige coole Dinge auf dem Perama Trip und haben auch teilweise eine gute Zeit gehabt. Aber durch das dass das Boot einfach ueberfuellt war und dazu noch mit respektlosen Leuten war es einfach nur muehsam. Es gab nicht genug Platz fuer alle Leute die auf Deck schlafen wollten. Zu dem bin ich definitiv nich der Tour Tip, man muss essen, wenn es halt essen gibt, machen was auf dem Programm steht und steckt eventuell mit Leuten fest, die man nicht mag. Nach einiger Recherche im Nachhinein habe ich dann nun auch rausgefunden dass im Maerz dieses Jahres das Vorgaenger Boot unseres Bootes gesunken ist, die Haelfte der Schwimmwesten waren defekt und beide Rettungsboote haben nicht funktioniert. Schoener Moment.




Gili Trawangan und Gili Air

Dienstag, 5. Juli 2011

Das naechste Ziel waren dann die Gili Islands, die ganz in der Naehe von Lombok liegen. Die Gilis sind nicht mehr Hindu, sondern muslimisch, wie eigentlich der ganze Rest von Indonesien. Es gibt Gili Trawangan (Party), Gili Meno (Honeymoon) und Gili Air (Familien, ruhig). Zuerst gingen wir nach Gili Trawangan und stiegen in einem Tauchresort ab. Miranda und Joe beschlossen dann ihren Advanced Open Water Diver zu machen, der ihnen auch erlaubt auf 30 Meter zu tauchen. So hatte ich also 2 Tage Freizeit ;) Das traf sich ganz gut, weil nun Fraenzi aus Graenichen ankam, die ich bereits in Wellington und Cairns getroffen habe, und wir so ungehemmt Schweizerdeutsch reden konnten. Sie hatte sogar auf dem Boot noch einen weiteren Schweizer kennengelernt. Ach das war so richtig schoen. Am Anfang habe ich sehr viel Englisch eingemischt, vor allem irgenwelche spontanen Aussagen kamen zuerst auf Englisch raus. Wir haben den ersten Tag mit einfach rumsitzen und quatschen verbracht. Es gab eine Art Open Air Kino mit Liegesitzen wo man nur etwas konsumieren musste um sich einen Film anzusehen. Wir sahen uns also Hangover 2 an. Ich war nicht so beeindruckt von dem Film, wahrscheinlich ist er nicht halb so lustig wenn man fast eine Woche in Crazy Bangkok und eine lange Zeit in Asien selbst verbracht hat. Alles ist einfach zu normal ;) War trotzdem witzig weil ich ja in Thailand mehr oder weniger die Frau kennengelernt habe, die das Casting fuer den Film gemacht hat.

Am naechsten Tag haben wir uns Velos gemietet (ja ihr lest richtig!) und sind einmal um die Insel gekurvt. War etwas seltsam nach ueber 6 Monaten nicht mehr auf so einem Ding gesessen zu haben. Der Weg war leider etwa zu 30% Sand, was das vorankommen nicht ganz einfach machte.
Auf allen Gili Inseln gibt es uebrigens keinen motorisierten Verkehr und alles wir mit Pferdekutschen oder eben Fahrraedern betrieben.

Nach 2 Tagen haben Miranda und Joe den Advanced Kurs abgeschlossen und wir gingen auf einen Schnorcheltrip um alle drei Insel. Das Boot war ziemlich zugepackt. Das Schnorcheln war okay aber nicht ueberragend. Lustig war dann das Stroemungsschnorcheln das wir mit einem Guide machten und wo wir etwa 6 verschiedene Schildkroeten gesehen haben. Am Schluss hat uns dann das Boot am anderen Ende der Insel wieder ausgelesen und wir mussten keinen Flossenschlag machen ;) Am Abend haben wir uns dann den Film Water for Elephants angeschaut, den ich eher langweilig fand.

Wir verbrachten noch 2 Naechte auf dem wesentlich ruhigeren Gili Air, wo wir mehr oder weniger um die Insel liefen und etwas schnorcheln gingen. Komisch ist, das alle Hotels fast ausgebucht waren, als wir eine Unterkunft suchten, wir aber fast keine Leute sahen und alle Restaurant leer waren.
Wir hatten seeehr gutes Essen auf Gili Air.

Ich werden nun uebrigens 5 Tage auf einem Boot sein und nach Flores und zurueck fahren. Vermisst mich also nicht zu fest, wenn ich keine Mails beantworte (was ich ja auch sonst viel zu selten mache :)) und keine doofen Kommentare auf Facebook poste.




Gili Trawangan


Gili Air


Padangbai

Miranda wollte in Padangbai ihre PADI Open Water Lizenz machen, so dass wir danach endlich alle drei tauchen koennen. Darum haben wir ausnahmsweise fuer Padangbai auch schon eine gute Unterkunft vorgebucht. Es war ziemlich angenehm anzukommen, und nicht zuerst einmal ein Hotel suchen zu muessen. Am naechsten Tag als Miranda im Klassenzimmer sitzen musste haben Joe und ich einen Roller gemietet um die Umgebung zu erkunden. Das erste Abenteuer war dann schon mal das Ding zu tanken. Tankstellen beinhalten hier eine 1.5 Liter Pet Flasche mit Benzin und einen Trichter mit einem reingebastelten Sieb. Etwas abseits der grossen Strasse beschloss ich dann das erste Mal in meinem Leben einen Roller zu fahren. Gar nicht so einfach mit Joe hinten drauf die Balance zu halten, aber es klappte ueberraschend gut. Man muss bedenken, dass die Strassen hier mehr Trampelpfade sind und viele Loecher und Wurzeln beinhalten und man Boegen um Huehner fahren muss. Irgendwann war dann die Strasse nur noch ein ausgetretener Sandweg und ich bin leider in eine Rinne abgerutscht und konnte dann das Gleichgewicht mit dem Extragewicht hinter mir nicht mehr halten. Naja wir sind zum Glueck nur Schritttempo gefahren und ich habe ausser einem Kratzer an meinem Knoechel nichts abbekommen. Zurueck fahren wollte ich dann allerdings nicht mehr so dringend ;) Zuerst sind wir zum White Beach gefahren. Irgendwo mitten im Wald sahen wir dann einige Roller stehen und gingen einen versteckten Pfad runter. Der Weg fuehrt am Fundament eines riesen Hotelkomplexes vorbei, dessen Bau (zum Glueck) gestoppt wurde. Der Strand liegt dann in einer Bucht und hat einige kleine Restaurants und kaum Leute. Wunderschoen. Wir hatten einen tollen Lunch direkt am Meer. Danach besuchten wir noch den Black Beach, wofuer wir uns durch einen "Garten" mit angebundenen Kuehen schleichen mussten. Miranda hat sich als kleiner Streber herausgestellt und sollte ihren Open Water in 2 Tagen abschliessen (normal 3 bis 4 Tage). So beschlossen wir den geplanten Tauchgang vom naechsten Tag noch einen Tag rauszuschieben um sie mitzunehmen. Wir gingen dafuer am naechsten Tag etwas schnorcheln. Da wir keine Flossen mieten wollten war es ziemlich anstengend und beinhaltete vieeel schwimmen.
Am Abend durfte natuerlich eine Party fuer den frisch gebackenen Open Water Diver nicht fehlen (Party heisst bei uns meistens ein fettes Essen mit Dessert ;))

Am naechsten Tag hiess es dann endlich auch wieder einmal fuer mich tauchen. Wir fuhren ca 1h mit dem Van nach Tulamben. In Tulamben liegt das US Army Transport Schiff ganz in der Naehe des Strandes das 1942 von den Japanern versenkt wurde. Das Schiff wurde dann an Land geborgen und von einem Vulkan in den 60er endgueltig ins Wasser gespuelt. Rund um das Wrack haben sich Korallen gebildet. Wir machten 2 Tauchgaenge. Der erste war ums Schiff herum und beim zweiten gingen wir dann auch in die Ueberreste des Schiffes. Es ist ziemlich verfallen, es waren also mehr einfach einige Tueren zum durch schwimmen. Was aber immer sehr lustig ist. Wir haben das Steuerrad und Kanonen gesehen. Mir hat das Wrack sehr gut gefallen, es war auch mein erster Wrack Tauchgang.

Aerger der Woche war dann leider auch, dass ich 250 Franken (Anmerkung: Das ist in Asien der Wert fuer 1 Monat Unterkunft!) fuer das Aendern meines Flugtickets zahlen musste, nur weil ich den Flug von Darwin nach Denpasar nicht in Anspruch nehmen wollte: Never ever fly Qantas/One World! Schade dass Billigflieger wie AirAsia nicht nur billiger sind, sondern man auch das bekommt, was man erwartet.



Ubud

Sonntag, 26. Juni 2011

Das schoene an Bali ist, dass es so klein ist und man praktisch jeden Ort trotz dichtem Verkehr in 1 bis 2 Stunden erreichen kann. Nach den zahlreichen schlaflosen Nachtbussen der Philippinen ist das sehr angenehm. Es dauerte also nur etwas mehr als eine Stunde um Ubud im Inselninnern zu erreichen. Ubud ist aus dem Selbstfindungs Buch/Film Eat Pray Love bekannt, wo die Hauptdarstellerin endlich ihre grosse Liebe in Ubud findet. Dementsprechend viele allein Reisende Frauen mittleren Alters trifft man in Ubud an ;) Naja vorne weg, der gutaussehende Typ mit Villa ist mir nicht begegnet.

Ich habe mir in Ubud von einem Typen einige Hotels per Roller zeigen lassen (von denen er natuerlich Geld erhaelt, wenn ich da buche). Er hat ganz gut erkannt was ich in etwa haben moechte und mir einige schoene Hotels gezeigt. Da nach 2 Naechten Miranda und Joe nach Ubud kommen sollten war es ganz gut, dass ich gleich ein 3er Zimmer erhielt. Das Hotel hatte in etwa 10 Zimmer und einen suessen Pool. Fruehstueck gab es auf der Zimmerterasse. Wow Service.

Ubud hat mir auf den ersten Blick gleich viel besser gefallen als Legian. Ueberall hat es Kuenstler Ateliers und suesse Cafes mit Charme (wir sollten zumindest einige unserer Mittwoche nach Ubud verlegen). Es gibt auch einen grossen taeglichen Markt und unzaehlige Spas. Das war dann auch gleich der Plan fuer den naechsten Tag, ich wollte mich mal so richtig verwoehnen lassen.
Ich habe eine einstuendige Massage gekriegt, anschliessend wurde mir mit einem Peeling fast alle Haut abgerubbelt (auaaa) und danach wurde ich mit Honig eingeschmiert. Das ganze endete dann mit einem Bluetenbad und einem leckeren Tee. Danach stand Gesichtspflege auf dem Programm mit einer Gesichtsmaske und einigen Cremchen und was auch immer. Und zum Schluss dann noch eine Manicure. Ich war insgesamt 4h im Spa und habe 20Fr fuer alles zusammen bezahlt. Wahnsinn, zu Hause haette ich fuer den Preis wahrscheinlich nur die Fingernaegel gefeilt bekommen ;)

Ich habe in Ubud immer super gegessen. Das Essen in Bali ist so viel besser als in den Philippinen und Malaysia, wo mehr oder weniger alles frittiert und/oder Fleisch war.
Ich habe in Ubud auch noch einige Dinge eingekauft, unter anderem eine tolle Halskette.

Am Abend des dritten Tages kamen dann endlich Miranda und Joe in Ubud an. Wir hatten uns viel zu erzaehlen und das gemeinsame Znacht sehr genossen (incl super Dessert).

Wir sind dann noch gemeinsam in den Affen Wald gegangen, der gleich 5 Minuten vom Hotel entfernt war. Es ist eigenlich eine Tempelanlage, die im Dschungel steht. Es leben unzaehlige Affen im und um den Tempel. Manchmal war es etwas unheimlich wenn die Affen 2 Meter von einem entfernt einander angefaucht und gejagt haben. Ein Typ lief den Weg entlang mit etwa 10 Bananen in der Hand. Die Affen sind ihm die Hosenbeine hochgeklettert, er hat die Bananen nur etwa 2 Minuten gehabt.
Um Tempel zu besuchen muss man hier immer einen Sarong mit einem Stoffstreifen als Gurt tragen. Ich fuehlte mich nach den paar Tagen in Ubud wunderbar relaxt und gut. Wir brachen dann nach Padang Bai auf, das im Osten von Bali liegt, da Miranda da ihren Tauchkurs machen wird und wir hoffentlich auch ein bisschen zum Tauchen kommen werden.




Ankunft in Bali

Samstag, 25. Juni 2011

Nach der sagenhaften 24h Reise von den Reisterassen nach Kuala Lumpur habe ich noch einen ganzen Tag mit Miranda und Joe in Kuala Lumpur verbracht. Wir haben nicht viel mehr gemacht als gegessen und einige Besorgungen. Ich war etwas traurig die beiden nach fast einem Monat gemeinsamen Reisens und unzaehligen Abenteuer zu verlassen. Ich wurde etwas hibbelig als der Bus zum Flughafen ein Ewigkeit auf sich warten liess, aber schlussendlich klappte alles prima und ich war einmal mehr am Low Cost Carrier Terminal von Kuala Lumpur.

Im Flug nach Bali hatte ich als Sitznachbarin eine Norwegerin die in Indien vollkommen erleuchtet wurde und mir davon vorgeschwaermt hat. In Bali erhielt ich dann endlich mein erstes richtiges Visa in meinen Pass (einen Sticker im Gegensatz zu nur einem Stempel), ich musste aber auch 20 Fr dafuer bezahlen ;) Mit einem Taxi liess ich mich etwa 1h durch den verrueckten Verkehr nach Legian chauffieren. Ich hatte keine Unterkunft gebucht und es war doch schon 18 Uhr. Ich merkte, dass es in diesem Touristen Kaff extrem nervig ist, als Frau alleine mit einem Rucksack rum zu laufen. An jeder Ecke wurde mir eine "Gratis" Unterkunft angeboten. Irgendwann war ich dann so genervt, dass ich in das naechste Hotel lief, das ich antraf. Als ich durch den Garten lief, hab ich mir schon so gedacht, dass ich mir hier ein Zimmer wahrscheinlich nicht ganz leisten kann. Immerhin sie hatten den guenstigsten Raum fuer 30$ frei, was gerade so meine Schmerzgrenze fuer die 1. Nacht war. Am naechsten Tag wollte ich mich dann sowieso nach etwas guenstigerem umschauen. Als Kurzzusammenfassung der 3 Naechte die ich in Legian verbracht habe: Mehr oder weniger schrecklich. Die Leute sind einfach nur extrem nervig, Einheimische als auch Touristen. Der gehypte Strand hat mir gar nicht gefallen. Ich habe meine Zeit schlussendlich mit shoppen, essen und einer neuen Frisur verbracht ;)

Auf jeden Fall haben Miranda und Joe beschlossen, mir in Bali Gesellschaft zu leisten, was mich natuerlich meeeega freut.

Ich muss vielleicht hier kurz vorausgreifen, dass mir Bali nun sehr gut gefaellt. Humanere Temperaturen, gutes, frisches Essen und gemuetliche Restaurants, und die Leute sind ausserhalb der Kuta Region auch sehr lieb.

Es ist ziemlich eindruecklich, innerhalb einer Woche 3 so unterschiedliche Kulturen zu sehen (katholisch in den Philippinen, Muslimisch in Kuala Lumpur und Hindu in Bali).



Reis Terassen

Sonntag, 19. Juni 2011

Puh weiss schon gar nicht mehr wo anfangen, so lange habe ich schon keinen Blog mehr geschrieben.

Auf der Reise von Anilao in den Norden zu den Reisterassen haben wir in Manila einen kurzen Zwischenstopp eingelegt um Melissa zu treffen. Sie hat frueher einmal fuer das Online Spiel von Joe und Miranda Grafiken erstellt. Wir haben sie in der Mall of Asia, eines der groessten Shopping Zentren (ich glaube das 4. groesste) der Welt , getroffen. Sie war immer besorgt, dass wir entfuehrt oder zumindest ueberfallen werden. In einem super gemuetlichen Nachtbus ging es dann nach Baguio. Die Fahrt dauerte leider nur 4.5 Stunden. Habe super geschlafen :)
In Baguio sahen wir dann den Bus, mit dem wir die naechsten 5 Stunden auf der schmalen, steilen, kurvigen Strasse bewaeltigen sollten. Auf dem Dach befanden sich sogar Huehner und Gaense (zum Glueck nicht im Bus selbst :))
Im Bus koennen im Gang sitze ausgeklappt werden, so dass 5 Personen in einer Reihe sitzen. Mit den ganzen Rucksaecken wurde es dann ziemlich eng. Die Strasse war spektakulaer und schoen. Trotzdem bin ich immer wieder eingenickt und habe meinen Kopf an der Metallstange angeschlagen.

In Bontoc angekommen, fanden wir dann heraus, dass die eigentlichen Reisterassen sich in Banaue befinden. Naja wir waren muede und wollten schlafen, darum sind wir eine Nacht in diesem Dorf geblieben. Es war schoen wieder einmal richtige Berge zu sehen.

Am naechsten Tag standen nochmals 2h mit einem klapper Bus an. Ich glaube dies ist die schoenste Fahrt die ich je gemacht habe. Auf einer kurvigen Strasse den Bergen entlang sieht man immer wieder saftig gruene Reisterassen und Wasserfaelle.

In Banaue blieben wir wieder fuer eine Nacht in einem Hotel und buchten fuer den naechsten Tag mit einigen anderen Leuten zusammen ein Jeepney und einen Guide um Reisterassen weiter weg anzusehen.
An diesem Tag liessen wir uns von einem Trike den Huegel hinauffahren und haben die Reisterassen von Banaue von diesem Aussichtspunkt angeschaut.

Die Reisterassen sind mindestens 2000 Jahre alt, und wurden daher vor allem von Hand gegraben. Wuerde man sie alle aneinander reihen wuerde es den halben Erdumfang ergeben.

Noch frohen Mutes stiegen wir am naechsten Morgen frueh in das Jeepney ein. 1.5h dauerte die Fahrt auf einer Strasse, bei der sich die Fahrer manchmal selbst nicht so sicher waren, ob wir das schaffen. Schlimmer als Fraser Island ;)
Auf Pass angekommen ging es zu Fuss weiter. Batad ist nur auf diesem Weg zu erreichen. Bereits beim Weg nach unten wurde mir etwas schlecht, daran zu denken das wieder bei der Nachmittagshitze hochzulaufen. Im Doerfchen angekommen fanden wir heraus, dass es sogar Hotels und Restaurants gibt. Alles wird zu Fuss ins Dorf gebracht. Die Reisterassen waren einfach nur gewaltig hoch. Ueberall wo man hinschaute befanden sie sich in die Huegel eingebettet. Nach einem kurzen Stopp ging es dann in die Reisterassen hinein (siehe Foto mit eingezeichnetem Weg). Man wandert auf einem etwa 20cm breiten Bord, auf der einen Seite das matschige Reisfeld, auf der anderen geht es etwa 3m nach unten. Die Treppen waren das schlimmste. Mir wurde es ziemlich schwindlig auf dem Weg. War froh wieder mehr oder weniger festen Boden unter den Fuessen zu haben. Die anderen gingen noch zu einem Wasserfall. Ich beschloss oben zu warten, da es wirklich heiss war und ich Angst hatte Kopfweh im Nachtbus zu bekommen. Naja die anderen haben mir ziemlich leid getan, als sie zurueck kamen. Im Dorf hatten wir noch einen Lunch, bevor es wieder zurueck den Huegel hinauf ging. Wir haben so ziemlich den ganzen Weg geflucht und wie bloed geschwitzt. Es war einfach nur heiss.

Auf dem Rueckweg wollte Joe dann unbedingt noch auf dem Dach des Jeepneys sitzen (wie die Locals). In Banaue haben wir noch fuer die dringend benoetigte Dusche bezahlt und den Bus nach Manila organisiert. Denn am naechsten Morgen ging auch schon unser Flug nach Kuala Lumpur. Diese Busfahrt stellte sich als schrecklich heraus. Die Leute standen, sassen und lagen im Gang, der Bus war einfach nur ueberfuellt. Staendig wurden mir Taschen an den Kopf geknallt oder am Sitz geruettelt. Ich wollte so dringend schlafen, habe es aber die ganzen 9 Stunden nicht geschafft. In Manila standen nochmal 1.5h mit einem weiteren Bus und eine kurze Jeepney Fahrt auf dem Programm um an den Flughafen zu kommen. Ich war sehr froh, als wir 3h vor unserem Flug am Flughafen ankamen. Habe immer etwas gezweiflet ob es reicht, man weiss ja in Asien nie so genau... In Kuala Lumpur angekommen durften wir dann noch 1.5h fuer die Immigration anstehen. So sind wir nach insgesamt 24h Reisen (wovon ich es vllt eine Stunde geschafft habe zu schlafen) in unserem schoenen Hostel in Kuala Lumpur angekommen. Juuhuuuu. Philippinen ohne Entfuehrung und Ueberfall ueberlebt.

Fazit Philippinen:
Die 10 Tage waren super, und ich glaube man kann sagen ich habe wieder einmal viel erlebt und gesehen. Es gab seeeehr wenige Touristen und somit wurde man oftmals wie ein Alien angeschaut oder wie ein Popstar begruesst. Viele Einheimische haben uns Horrorstories erzaehlt und uns vor diversen Dingen gewarnt. Ich bereue die Erfahrung nicht, und trotzdem, hinfahren werde ich wahrscheinlich nicht noch einmal. Die Erfahrung kein Zugriff zu Geld zu haben war ziemlich einschuechternd fuer mich.




Ferien

Donnerstag, 16. Juni 2011

Zu aller erst moechte ich einige Worte zu den Philippinen im Allgemeinen schreiben. Die Philippinen bestehen aus vielen unterschiedlich grossen Inseln, 7107 im Total. Wir bereisen nur die Insel, auf der die Hauptstadt Manila liegt, namens Luzon. Mit diesen Inseln bilden die Philippinen den 5. groessten Inselstaat der Welt. Unter der spanischen Kolonialherrschaft wurden die Philippinen zu Christen, genauer Katholiken. In jedem Auto haengt zu mindest ein Kreuz, das kurz vor Abfahrt angefasst wird. Spaeter wurde das Land eine Amerikanische Kolonie. Heutzutage sind Amis deshalb hier nicht so gerne gesehen. Meine 2 Ami Freunde wurden am Flughafen etwas genauer ausgefragt, ich habe einfach einen Stempel gekriegt. Westliche Maenner werden hier oft mit Joe (wegen GI Joe), oder traurigerweise Daddy angesprochen. Joe hat nicht schlecht geschaut, als er das erste Mal mit seinem Namen angesprochen wurde :)
Die Philippinen sind uebrigens das erste Land meiner Reise, in dem auf der rechten Seiten gefahren wird :)

Nach Donsol haben wir einen Tag und eine Nacht in Legazpi verbracht. Die beiden Vegetarier mussten leider fest stellen, dass in den Philippinen einfach alles Fleisch beinhaltet. Um naechsten Tag war es regnerisch und unser Bus fuhr erst Abends ab. Wir vertrieben uns die Zeit im Shopping Center mit einer riesen Pizza und einem Besuch im Kino (Kung Fu Panda). Der Nachtbus hatte dann Internetzugang, der die meiste Zeit sogar funktionierte. Miranda wurde im Bus leider krank, so dass der zweite Bus, das Jeepney und das Tricycle fuer sie eine ziemliche Tortur war. Wir fanden ziemlich schnell heraus, dass es in Anilao nur teure Resorts gibt (bei teuer sprechen wir von 80 Franken fuer 3 Personen :)) Wir beschlossen uns etwas zu goennen und ein paar Naechte im Resort zu bleiben. Es waren fast keine anderen Gaeste da. Essen konnte man nur im Resort, was aber ziemlich gut war (Pancakes zum Zmorge, mjami). Am Resort Strand nur etwa 2 Meter im Wasser faengt das Korallenriff an. Wir haben hauptsaechlich geschlafen, gegessen, unser sauberes Zimmer genossen (keine Ameisen, Kakerlaken, Maeuse und ueble Gerueche, wow) und die Unterwasserwelt bestaunt. Leider war das Wetter nicht so prickelnd fuer ein Beachresort. In der ersten Nacht gab es sogar einen kleinen Taifun. Ich konnte Joe endlich ueberreden, das Tauchen nach einem schlechten Erlebnis vor 5 Jahren nochmals mit mir zu probieren. Wir mieteten die gesamte Ausruestung und einen Guide (hier durfte man gar nicht ohne tauchen) und machten einen sogenannten Shore Dive (anstatt vom Boot zu springen laueft man einfach vom Strand her rein :)). Es ging sehr lange bis es bei Joe mit dem Druckausgleich klappte. Aber als wir dann erst Mal unten waren klappte alles super und wir tauchten fuer ganze 55 Minuten. Der Tauchgang war ueberraschend gut, wir sahen viele Lionfishs und Nudibranches. Leider hatte ich etwas zu wenig Gewicht fuer einen Neopren mit langen Aermel und Beinen so dass ich ziemlich viel Energie darauf verschwendete, unter Wasser zu bleiben ;)

Da die Miete fuer die Ausruestung eigentlich das teuerste an der ganzen Sache war, und fuer einen ganzen Tag galt, haben wir uns fuer am Nachmittag nochmals unseren Guide gemietet und dazu ein ganzes Boot, nur fuer uns zwei (Miranda hat noch keine Tauchlizenz). Zuerst sind wir Twin Rocks getaucht (ich glaube einen Tauchspot mit diesem Namen existiert einfach ueberall). Es war ein super Tauchgang, direkt nach dem Abstieg sind wir in einer riesen Schule von Jacks (silber Fische, etwa 20 cm lang) geschwommen. Sie sind um uns in einem Kreis geschwommen. Einfach ueberall wo man hinschaute sah man nicht Wasser, sondern Fische. Wir sahen noch einen sehr grossen Pufferfisch und eine Schule von Batfishs. Irgendwann schwamm eine "Koralle" in einem hohen Tempo an uns vorbei. Wie unser Guide uns spaeter erklaerte, war es ein Seestern. Der zweite Tauchgang war dann nicht mehr ganz so spektakulaer, da ein Gewitter bevorstand.

Wir fuehlten uns sehr relaxt nach diesen 3 Naechten.





Philippinen - Ein harter Start, aber es hat sich gelohnt!

Donnerstag, 9. Juni 2011

Bei unserer Ankunft am Flughafen, 2 Busstunden noerdlich von Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wollten wir voller Abenteuerlust ein Busticket in die Stadt kaufen. Natuerlich steht der Gang zum EC Automaten so ziemlich als erster Schritt nach erfolgreichen Einreise in ein neues Land auf dem Programm. Die zwei Automaten am Flughafen funktionierten aber weder fuer Joes noch fuer meine EC Karte. Ich hatte zum Glueck noch einige Australische Dollar in der Tasche, die wir zu einem miesen Kurs wechseln konnten, um uns wenigstens in die Stadt zu bringen. Manila ist einfach nur eine verrueckte Stadt, tonnenweise Leute und Verkehrt ueberall, kreuz und quer. Die Hupe wird beinahe ununterbrochen betaetigt. Wir wollten so schnell wie moeglich in Richtung Sueden zu den Walhaien weiterreisen. Am Busterminal angekommen galt es dann erst Mal wieder einen EC Automaten zu finden. Joes Gesicht als er von der Suche zurueck kam haettet ihr sehen muessen. Der Automat war anscheinend in einer ziemlich freakigen Gegend versteckt. Auch dieser Automat spuckte kein Geld fuer uns aus, und war der einzige in der Umgebung.
Tja wenn man ohne Geld da steht (die wenigsten Orte akzeptieren Kreditkarte), faengt man langsam an, sich einige ziemlich unangenehme Gedanken zu machen. Vor allem, da in Asien Geld fuer uns eigentlich nie eine
grosse Rolle spielte. Joe und ich haben es dann nach einigem irren durch einen ueberfuellten, lauten Stadtbezirk immerhin geschafft, einen Geldwechsler zu finden und haben einige US Dollar, die sie mit hatten gewechselt.
Immerhin war es uns nun moeglich etwas zu Essen zu kaufen und ein Busticket fuer den Nachtbus in Richtung
Sueden. Der Bus war ziemlich luxurioes. Anstatt 4 Sitze pro Reihe befanden sich nur 3 Sitze in einer Reihe
die sich sehr weit zurueck lehnen liessen.  Es ist hier uebrigens ueblich im Bus Filme zu zeigen, die im Kino mitgefilmt wurde, auch wenn diese schon seit 10 Jahren auf DVD in einer anstaendigen Qualitaet erhaeltlich sind. Die Qualitaet des Busses wurde etwas durch die Klimaanlage getruebt, die den Bus auf etwa 15 Grad runter kuehlte. Wir haben jeden Stopp genutzt, um uns draussen wieder auf zu waermen. Zu mindest in den Transportmitteln brauche ich also meine lange Hose, Socken und mein Pulli immer noch :)
In Legazpi angekommen schlossen wir uns mit einem weiteren Paaerchen zusammen, die nach Donsol wollten. Wir leisteten uns ein Taxi fuer die einstuendige Fahrt. Bereits nach kurzer Zeit befanden wir uns in einem Asien, das ich so bisher noch nicht gesehen habe. Reisfelder mit Wasserbueffeln darauf und nichts ausser kleinen Bambushuetten mit Strohdach. Ich war zu gleich beeindruckt und froh, aber auch etwas besorgt, ob dieser Philippinen Aufenthalt nicht doch etwas zu intensiv fuer uns wuerde.
In Donsol angekommen beschlossen wir, erst am naechsten Tag am fruehen Morgen zu den Walhaien rauszufahren.

Da die Saison der Walhaie eigentlich seit einigen Tagen vorbei ist waren fast alle Hotels und Restaurant geschlossen. Wir begannen unser verbliebenes Bargeld zu kalkulieren, denn die einzige Bank der Umgebung sollte erst in 2 Tagen wieder oeffnen (es war Wochenende). Nachdem wir eine Unterkunft (mit Maeusekot auf den Betten) gefunden haben, fanden wir sogar ein Restaurant, das US Dollar akzeptierte (und Philippino Pisos als Wechselgeld zurueck gibt!). Zu mindest die Essenszufuhr war also geritzt. Mit einem Tricycle (Moped mit Seitenwagen)  fuhren wir zurueck in den eigentlichen Ort. Hier fuehlte man sich wie ein Superstar. Alle Kinden winken einem wie verrueckt und flippen fast aus wenn man zurueck winkt. Eine erwachsene Frau sagte mir, nach dem ich sie nach der Richtung fragte, wie schoen ich doch sei. Jeder der  vorbeifahert hupt und winkt den weissen Leuten zu. Hmmm, seltsam.

Am Abend stand eine Firefly Tour auf dem Programm. Mit einigen Maenner vom Dorf fuhren wir in einem Art  Kayak mit Stuetzen beim Eindunkeln den Fluss rauf. Schon bald kamen wir beim einem Baum an, der aussah, als waere an ihm eine Weihnachtsbeleuchtung angebracht. Die maennlichen Fireflies nutzen das Leuchten um Weibchen anzulocken. Ziemlich beeindruckend und schoen.

Am naechsten Morgen mussten wir frueh aufstehen. Man mietet sich fuer etwas mehr als 100 Franken ein Boot, einen Kapitaen, einen Guide, und einen Spotter (Ausguck). Es sind bis zu 6 Touristen pro Boot zugelassen. Zum Glueck fanden wir auch 3 weitere Personen um die Kosten zu teilen. Bereits nach 5 Minuten Fahrt hiess es "Get ready guys". Etwas unglaeubig schauten wir einander an und zogen die Flossen und Taucherbrille an. Wir sprangen alle nach dem Guide ins Wasser und schwammen eine kurze Strecke vom Boot weg. Ploetzlich sagte der Guide "Look down now!". Gespannt schauten wir alle ins truebe Wasser (das Wasser ist voller Plankton, das ist schliesslich der Grund, warum die Riesenfische hier rumschwimmen). Und tatsaechlich, nach einigen Sekunden tauchte das riesen Maul des Walhaies auf. Ich war in diesem Moment so gluecklich, dass sich der Trip in die Philippinen mit all dem Stress, den wir bis dahin hatten gelohnt hat.
Der 8 Meter lange Fisch zog langsam an uns vorbei und wir versuchten mit ihm mit zu schwimmen, bis er langsam etwas tiefer tauchte und somit aus unserem Sichtfeld verschwand. Insgesamt durften wir 5 mal ins Wasser springen und sahen jedes Mal einen Walhai. Das Erlebnis hat sich vollkommen gelohnt und ist einmal mehr eines der besten Erlebnisse meines Lebens. Es ist kaum zu glauben, dass es ein so grosses Tier ueberhaupt gibt, und sich dieses nur vom mikroskopisch kleinen Plankton ernaehrt. Ich war vor allem traurig Westaustralien nicht gesehen zu haben, wegen den Walhaien. Ich bin froh konnte ich sie nun fuer einen Bruchteil des Preises sehen.

Am Nachmittag stand dann der Besuch bei der Bank an, dem wir etwas aengstlich entgegen traten. Zum Glueck spuckte der Automat umgerechnet 200 Fr fuer uns aus. Wir fuehlten uns soooooo reich in dem Moment :)
Wie schoen das Geld wieder ungehemmt ausgeben zu muessen und nicht bei jeden 50 Rappen die man ausgibt ein schlechtes Gewissen zu haben :P

Da wir so ziemlich alles gesehen haben, das es in Donsol zu sehen gibt, galt es nun den Transport nach Legazpi zurueck zu organisieren. Natuerlich gab es keine Taxis weit und breit, so dass wir fuer 1 Franken pro die 2 Stuendige Jeepney (siehe Foto), das mehr oder weniger ein Sammeltaxi ist, Fahrt antraten. So ziemlich jeder einheimische Passagier starrte und selstam an. Touristen in Jeepneys sind wohl eher selten hier ;)

PS: Um diesen Blogartikel zu schreiben habe ich tatsaechlich eine Uebersetzungsseite zu Rate ziehen muessen: Um die englischen Woerter, die in meinem Kopf umherschwirren auf deutsch zu uebersetzen!