Hamburg 2011

Samstag, 28. Januar 2012

Es kommt mir schon wieder ewig her vor, seit wir in Hamburg waren, weil seit her schon wieder so vieles geschehen ist. Aber der Reihe nach. Vor genau einem Monat bin ich am Stefanstag mit Dani nach Hamburg geflogen. Wir hatten einen wunderbaren Flug bei super Sicht mit der Swiss. Eine wahre Wohltat nach airBaltic ;). Hamburg haben wir ausgewählt weil es einer der wenigen in Frage kommenden Orten war, an denen wir tatsächlich Beide noch nie waren. Wir sind im Madison Hotel untergekommen, und hatten da ein sehr grosszügiges Zimmer mit allem drum und dran. In Hamburg war der Weihnachtsmarkt zu Mindest teilweise noch im Gange, so konnten wir uns zwischen durch immer wieder mit Glühwein aufwärmen.


Wir haben wieder einmal eine Sandemans Free Walking Tour gemacht und so bereits viel von Hamburg sehen können und die gewohnten kleinen Anekdoten der Stadt erzählt bekommen. Wichtige Themen in Hamburg sind natürlich die Schiffsfahrt und der damit verbundene Handel, dazu gehören auch einige Piraten, sowie der 2. Weltkrieg, und einige katastrophale Seuchen und Feuer. Wir genossen typisches Hamburger Wetter, dass auch flüssiger Sonnenschein genannt wird. Will heissen: es nieselte ununterbrochen.

In Hamburg darf ein Besuch beim Miniatur Wunderland nicht fehlen. Mit viel Liebe zum Detail wurde eine Modell Welt auf verschiedenen Stockwerken gebaut. Ein ausgeklügeltes Schienennetz führt durch alle Bereiche. Es gibt ein ziemlich grosser Schweizer Bereich, einen Flughafen mit startenden Flugzeugen, Hamburg, Las Vegas und vieles mehr. Das wirklich witzige sind die kleinen Szenerien, die überall versteckt sind. So findet man z.B. Mitten in einem Feld ein Liebespaar, irgendwo am Steilhang Skifahrer, die gerade von einem Pistenfahrzeug unter die Raupen genommen werden. Einige Szenen sind unter den Fotos zu finden.

Wir haben ein halbes Vermögen in Tickets fürs Disney Musical  Tarzan investiert.  Die Vorstellung war für mich das Highlight unseres Besuches. Als Affen verkleidete Schauspieler schwangen sich in akrobatischen Höchstleistungen über die Köpfe der Zuschauer und es gab einige geniale "Specialeffects" und eine sehr dynamische Bühne. Die Geschichte ist die wohl bekannte des Tarzans, der von Affen grossgezogen wurde uns sich schlussendlich - und hier kommt ein Spoiler - mit seiner Jane durch den Urwald schwingt. Schöner wäre es wahrscheinlich, sich das Musical in Originalsprache anzusehen, da halt auch die Liedtexte von Phil Collins übersetzt wurden.

Nicht fehlen durfte natürlich auch eine Hafenrundfahrt, die wir bei strömenden Regen unternommen haben. Es war sehr eindrücklich, so einen riesigen Frachter auf einem Trockendock zu sehen. Auch imposant war, mit welcher Effizienz diese Boote mittlerweile, voll automatisiert natürlich, beladen und entladen werden können.

Um nicht wieder einen ellen langen Beitrag zu verfassen belasse ich es einmal bei diesen Highlights. Es waren wunderbare Tage mit meinem Liebsten. Ich würde gerne bei etwas milderen Temperaturen nochmals nach Hamburg.






Rigas Liebende

Sonntag, 22. Januar 2012

An verschiedenen Orten Europas bin ich nun schon auf Vorhänge Schlösser, welche an Brückengeländer festgemacht wurden, gestossen. In Riga gibt es ein besonders üppiges Beispiel davon, direkt neben dem Freiheitsdenkmal. Diese Brauch wird Liebesschlösser genannt und kam wahrscheinlich ursprünglich aus Italien.
Die Schlösser werden mit den Namen der Jungverliebten beschriftet, oft sogar graviert und an das Brückengeländer befestigt, der zugehörige Schlüssel wird in das darunter liegende, fliessende Gewässer geworfen um somit die Liebe auf ewig zu besiegeln.


Natürlich werden diese Schlösser nicht überall gerne gesehen, oftmals von der Stadt aufgebrochen (was in so einem Fall wohl mit dem Liebespaar passiert?) und entfernt. Sofern sich dies auf eine Brücke der Stadt konzentriert finde ich das ein schöner Brauch. Es lebe die Liebe.


2011 - Ein Rückblick

Mittwoch, 18. Januar 2012

Nicht nur Geburtstage bringen mich zum reflektieren, sondern auch das Jahresende bewegt mich jeweils dazu, ein Resumée des vergangenen Jahres zu ziehen.
2011 wird ein Jahr sein, an das ich mich wahrscheinlich auch in 50 Jahren noch erinnern kann. Rückblickend gab es bisher für mich kein Jahr, das von so vielen Emotionen geprägt war. Ich bin in diesem Jahr um viele Erfahrungen reicher geworden, auf einige hätte ich auch gut verzichten könne, aber sie gehören dazu, damit jetzt alles so werden konnte wie es ist.
Hier eine Zusammenfassung des Jahres in Stichworten

- Das erste Mal ganz alleine gereist
- Das erste Mal so richtig weit weg von zu Hause
- Mehr als einmal um die Welt geflogen.
- 26 mal mit einem Fugzeug gestartet, 25 mal wieder damit gelandet (einmal auf dem Weg rausgesprungen)
- Eine Beziehung beendet, eine neue begonnen
- 3 Monate gearbeitet, 9 Monate Ferien gemacht
- Eine neue Job Position (ich bin im 2011 noch so nebenbei CEO geworden ;)) mit vielen neuen Verantwortlichkeiten
- Die Faszinaion des Tauchens entdeckt: Padi Open Water und Padi Advanced Open Water Tauch Zertifizierung und 37 Tauchgänge
- Thailand, Neuseeland, Australien, Malaysia, Philippinen, Indonesien, Laos, Kambodscha, Lettland, Türkei und Deutschland besucht
- Unzählige ganz verschiedene Menschen, Schicksale und Lebensweisen kennengelernt.
- Mich viele Male über meine Freunde gefreut
- 11 Nächte auf Booten verbracht, 2 Nächte im Zug, 3 Nächte im Flugzeug und 1 Nacht am Flughafen
- Billigste Übernachtung: 3 CHF (Chiang Mai), teuerste: 160 CHF (Hamburg)

Es war ein wunderbares Jahr das ich auf keinen Fall missen möchte. Danke an alle die mich in diesem Jahr in guten und in schlechten Zeiten unterstützt haben und mir den Rücken gestärkt haben. Die an mich geglaubt haben, wenn ich es selbst nicht mehr tat. Dieses Jahr war nicht zu letzt so toll wegen all den Freunden zu Hause und rund um den Globus.

2012 wird für mich vielleicht noch ein Stückchen abenteuerlicher als 2011. Morgen geht es wieder nach Riga, dieses Mal für etwas länger. Es warten unzählige Herausforderungen geschäftlicher und privater Natur auf mich. Von den meisten Leuten habe ich mich nicht verabschiedet, denn nach wie vor bin ich einmal pro Monat eine Woche in der Schweiz und heisse auch gerne Besuch in Riga willkommen (wartet damit vielleicht noch bis zu den milderen Jahreszeiten ;)).
Natürlich soll auch das Reisen nicht zu kurz kommen. Ein neuer Standort in Europa eignet sich ja nur gerade so um neue Orte zu entdecken. Neben dem Besichtigen der Baltischen Staaten steht dieses Jahr sicherlich auf dem Programm: 1 Woche Spanien im Mai, Besuch meiner Freundin in Warschau, Greenfield Festival in Interlaken im Juni, 3 Wochen Namibia Ende September/Oktober. Desweiteren dürft ihr natürlich auch mit Berichten/Fotos aus Lettland rechnen. Schaut also wieder etwas regelmässiger hier rein, ich gebe mir Mühe, dass auch wieder öfters etwas Neues zu lesen ist. Ich würde mich über eure E-Mails, Skype Anrufe und andere Kontaktmöglichkeiten sehr freuen, um weiterhin über Neuigkeiten aus der Schweiz auf dem Laufenden zu sein.


Istanbul

Donnerstag, 12. Januar 2012

Im Trubel der letzten Wochen konnte ich mich leider nach dem Buchen des Fluges und Hostels nicht mehr wirklich in meinen Reiseführer vertiefen und ich bin dann ziemlich ohne jegliche Vorstellung mit meinem Studienkollege Urs nach Istanbul aufgebrochen. Nach 3 Stunden Flugzeit kommt man auch schon am Flughafen Atatürk an. Mit viel Freude habe ich meine Pass gezückt und beim Klang des Stempels der sich darin verewigt wohlig geseufzt. Endlich zurück in der Reisewelt. Wie gewohnt geht auch in Istanbul alles einfacher als man sich denkt, ehe wir uns versahen standen wir schon in der Ubahn Richtung Zentrum und wurden von einem Arzt aus dem Süden der Türkei über die weitere Reise ins Zentrum informiert und beim Umsteigen fast an die Hand genommen. Meine Kartenlese Künste können sich langsam sehen lassen, weshalb wir unser Hostel, welches wir nur wegen dessen Namen (Cheers) gebucht haben, auf anhieb fanden. Die Bar im 3. Stock hielt, was auf Hostelworld.com angepriesen wurd: Einen wunderbaren Blick auf die berühmte Hagia Sofia. Es juckte uns in den Füssen und wir mussten einen ersten Spaziergang durch die Stadt unternehmen. Ohne Karte, immer der Nase nach, wo es halt gerade spannend aussieht, so wie man meiner Meinung nach immer das wahre Wesen einer Stadt entdeckt. Beim Eindunkeln kamen wir dann bei der Hagia Sofia und der blauen Moschee an. Die Blaue Moschee ist eine der wenigen Moscheen der Welt mit 6 Minaretten (nur die Hauptmoschee in Mekka hat 9). Gerade als wir versuchten, ein unverschwommenes Foto beim Eindunkeln zu machen fing der Muezzin aus allen 6 Türmen mit seinem Singsang an.
Beim Abendessen stellten wir fest, dass in Istanbul tatsächlich das bekannte Essen aus der Dönerbude serviert wird, salonfähig mit Kerzenlicht und Stoffservietten. Lecker wars  auf jeden Fall!
Wenn sich das Bett nur einen Stock entfernt von einer Bar befindet muss man diese natürlich auch testen, auch wenn dazwischen noch eine lebensgefährliche Treppe erklommen werden muss. Natürlich haben wir prompt als erstes eine Schweizerin getroffen, die Runde weitete sich aber bald international aus.
Die Nacht war eine gewohnte Nacht im Hostel: Mindestens jede Stunde kommt jemand vom Ausgang zurück, oder reist ab, der Übergang ist fliessend. Mindestens eine Person schnarcht. Und mindestens einmal pro Nacht wird "versehentlich" das Deckenlicht angeschaltet. Klingt doof, aber ich habe das Hostelleben wirklich vermisst.

Als erster Sightseeing Punkt stand der Topkapi Palast auf dem Programm. Der Palast war jahrelang Sitz der Sultane des osmanischen Reiches und deren Harem. Der Palast hatte in dieser Zeit bis zu 5000 Bewohner und glich so mehr einer kleinen Stadt. Alles ist mit schönen, bunten Fliesen verziert und wirkt sehr orientalisch. Die Terasse des Sultans erlaubt einen guten Blick über den Bosporus.
Gespannt gingen wir danach in die weltberühmte Hagia Sophia. Früher byzantinische Kirche, dann eine Moschee und heute ein Museum. Eyecatcher ist die 56 Meter hohe Kuppel mit einem Durchmesser von 31m, ein Gravitationstechnisches Wunderwerk ihrer Bauzeit. Die Hagia Sophia gehört heute zum UNESCO Weltkultuerbe.
Weiter zog es uns zu dem 31 Hektar grossen überdachten Basar Istanbuls, in welchem seit dem 15 Jahrhundert Teppiche, Schmuck, und Touristenkitsch von 4000 verschiedenen Shops angeboten wird. Am Eingang wurde man sogar mit einem Metalldetektor gefilzt. Obwohl die Strassen des Basars und die Waren wirklich endlos sind, fehlte mir dabei etwas das Basar Feeling: verschiedene Düfte, Geschrei und anpreisen von Waren.
Am Abend testeten wir die verschiedenen Verkehrsmittel Istabuls und gelangten so, unter anderem mit einem Tram im San Francisco Style auf die andere Seite des goldenen Hornes nach Karaköy. Dort befindet sich eine grosse Fussgänger Einkaufsmeile und viele Bars. Touristen sind hier weitaus weniger anzutreffen, aber dafür tobt das Leben der Locals. Zara reiht sich neben Starbucks und Nike Store ein. Es werden Miniröcke getragen und Alkohol getrunken. So ziemlich alles wiedersprach meinem Bild von Istanbul. Wir haben eine tolle Bar und ein tolles kleines Restaurant gefunden und uns wiedereinmal hervorragend verköstigt. Auf dem Rückweg war die ganze Galata Brücke mit unzähligen Fischern gesäumt, welche aber nur fingerlange Fischchen aus dem Wasser zogen.

Am nächsten Morgen machten wir uns mit der Fähre auf den Weg nach Asien. Ich hätte nicht gedacht, so schnell wieder auf diesem (von mir sehr geliebten) Kontinent zu stehen. Schlussendlich war nicht vieles anders, ausser dass Abseits der Touristenpfaden ein super leckerer Kebab nur noch 1 CHF kostet. Danach gings wieder nach Europa zurück und in den Dolmabahçe-Palast. Der Palast war ab Mitte 19 Jh der Sitz des Sultans. Der Palast hat schlappe 285 Zimmer auf 45'000 m2. Der Palast ist in Repräsentationräume, also zum Empfang von Staatsoberhäupter (vor einem Jahr wurde noch Berlusconi da empfangen) und in Wohnräume für den Sultan und sein Harem aufgeteilt. 14 Tonnen Gold wurden verwendet, um die Decke des Palastes zu vergolden. In der Haupt Empfangshalle hängt noch nebenbei der grösste Kronleuchter der Welt herum. Dieser Pomp lässt einem den Kiefer nach unten fallen.
Für den Abend plant Urs ein Fussballspiel von Galatasaray zu besuchen. Ich entschied mich für Shopping. Die Fans des Fussballspiels machten einen beeindruckeden Umzug durch die Shoppingstrasse. Istanbul kann ich sehr fürs Einkaufen empfehlen. Es lassen sich viele westliche Marken im Originalladen zum halben Schweizerpreis einkaufen (so gesehen bei z.B. Converse, Nike und Levis).

Am dritten Tag machten wir eine Bosporustour mit dem Schiff. Einmal zum schwarzen Meer und wieder zurück. Der Bosporus galt früher wie heute als einer der wichtigsten Wasserwege weltweit. Haupttransportgut ist Erdöl. Wir konnten einige grosse Frachter beobachten. Wir stoppten einige Stunden in einem kleinen Dörfchen an der Mündung ins schwarze Meer wo wir zu einer Burg hochkraxelten. Auf dem Rückweg fielen uns beide öfters die Augen zu. Am Abend noch etwas Mojitos testen und über den Dächern Istanbuls einen Topfkebap geniessen, wunderbar dieses Reiseleben.

Am letzten Tag, vor unserem Abflug galt es dann noch, das letzte Geld auf den Basars auszugeben und nicht alle Süssigkeiten schon vor Ankunft zu Hause aufzuessen. Vorher aber noch kurz ausserhalb der Gebetszeiten in der blauen Moschee vorbeischauen. Damit habe ich nun auch endlich alle Gotteshäuser der Weltreligionen besucht und bin immer noch nicht schlauer :)

Istanbul ist toll, ein light Einstieg in arabische Länder, toll und günstig für Shopaholics und historisch sehr interessant.

Ich habe leider noch nicht herausgefunden, wie nun meine Picasa Alben als Diashow einbinden kann, deshalb hier nur der Link zu den Fotos: https://plus.google.com/photos/115402394330035860527/albums/5696830831348738209?authkey=COWSs9OC2ZajswE

Ich hoffe ich komme in nächster Zeit wieder etwas mehr zum Bloggen, Themen und Fotos haben sich auf jeden Fall einige angestaut.