Ubud

Sonntag, 26. Juni 2011

Das schoene an Bali ist, dass es so klein ist und man praktisch jeden Ort trotz dichtem Verkehr in 1 bis 2 Stunden erreichen kann. Nach den zahlreichen schlaflosen Nachtbussen der Philippinen ist das sehr angenehm. Es dauerte also nur etwas mehr als eine Stunde um Ubud im Inselninnern zu erreichen. Ubud ist aus dem Selbstfindungs Buch/Film Eat Pray Love bekannt, wo die Hauptdarstellerin endlich ihre grosse Liebe in Ubud findet. Dementsprechend viele allein Reisende Frauen mittleren Alters trifft man in Ubud an ;) Naja vorne weg, der gutaussehende Typ mit Villa ist mir nicht begegnet.

Ich habe mir in Ubud von einem Typen einige Hotels per Roller zeigen lassen (von denen er natuerlich Geld erhaelt, wenn ich da buche). Er hat ganz gut erkannt was ich in etwa haben moechte und mir einige schoene Hotels gezeigt. Da nach 2 Naechten Miranda und Joe nach Ubud kommen sollten war es ganz gut, dass ich gleich ein 3er Zimmer erhielt. Das Hotel hatte in etwa 10 Zimmer und einen suessen Pool. Fruehstueck gab es auf der Zimmerterasse. Wow Service.

Ubud hat mir auf den ersten Blick gleich viel besser gefallen als Legian. Ueberall hat es Kuenstler Ateliers und suesse Cafes mit Charme (wir sollten zumindest einige unserer Mittwoche nach Ubud verlegen). Es gibt auch einen grossen taeglichen Markt und unzaehlige Spas. Das war dann auch gleich der Plan fuer den naechsten Tag, ich wollte mich mal so richtig verwoehnen lassen.
Ich habe eine einstuendige Massage gekriegt, anschliessend wurde mir mit einem Peeling fast alle Haut abgerubbelt (auaaa) und danach wurde ich mit Honig eingeschmiert. Das ganze endete dann mit einem Bluetenbad und einem leckeren Tee. Danach stand Gesichtspflege auf dem Programm mit einer Gesichtsmaske und einigen Cremchen und was auch immer. Und zum Schluss dann noch eine Manicure. Ich war insgesamt 4h im Spa und habe 20Fr fuer alles zusammen bezahlt. Wahnsinn, zu Hause haette ich fuer den Preis wahrscheinlich nur die Fingernaegel gefeilt bekommen ;)

Ich habe in Ubud immer super gegessen. Das Essen in Bali ist so viel besser als in den Philippinen und Malaysia, wo mehr oder weniger alles frittiert und/oder Fleisch war.
Ich habe in Ubud auch noch einige Dinge eingekauft, unter anderem eine tolle Halskette.

Am Abend des dritten Tages kamen dann endlich Miranda und Joe in Ubud an. Wir hatten uns viel zu erzaehlen und das gemeinsame Znacht sehr genossen (incl super Dessert).

Wir sind dann noch gemeinsam in den Affen Wald gegangen, der gleich 5 Minuten vom Hotel entfernt war. Es ist eigenlich eine Tempelanlage, die im Dschungel steht. Es leben unzaehlige Affen im und um den Tempel. Manchmal war es etwas unheimlich wenn die Affen 2 Meter von einem entfernt einander angefaucht und gejagt haben. Ein Typ lief den Weg entlang mit etwa 10 Bananen in der Hand. Die Affen sind ihm die Hosenbeine hochgeklettert, er hat die Bananen nur etwa 2 Minuten gehabt.
Um Tempel zu besuchen muss man hier immer einen Sarong mit einem Stoffstreifen als Gurt tragen. Ich fuehlte mich nach den paar Tagen in Ubud wunderbar relaxt und gut. Wir brachen dann nach Padang Bai auf, das im Osten von Bali liegt, da Miranda da ihren Tauchkurs machen wird und wir hoffentlich auch ein bisschen zum Tauchen kommen werden.




Ankunft in Bali

Samstag, 25. Juni 2011

Nach der sagenhaften 24h Reise von den Reisterassen nach Kuala Lumpur habe ich noch einen ganzen Tag mit Miranda und Joe in Kuala Lumpur verbracht. Wir haben nicht viel mehr gemacht als gegessen und einige Besorgungen. Ich war etwas traurig die beiden nach fast einem Monat gemeinsamen Reisens und unzaehligen Abenteuer zu verlassen. Ich wurde etwas hibbelig als der Bus zum Flughafen ein Ewigkeit auf sich warten liess, aber schlussendlich klappte alles prima und ich war einmal mehr am Low Cost Carrier Terminal von Kuala Lumpur.

Im Flug nach Bali hatte ich als Sitznachbarin eine Norwegerin die in Indien vollkommen erleuchtet wurde und mir davon vorgeschwaermt hat. In Bali erhielt ich dann endlich mein erstes richtiges Visa in meinen Pass (einen Sticker im Gegensatz zu nur einem Stempel), ich musste aber auch 20 Fr dafuer bezahlen ;) Mit einem Taxi liess ich mich etwa 1h durch den verrueckten Verkehr nach Legian chauffieren. Ich hatte keine Unterkunft gebucht und es war doch schon 18 Uhr. Ich merkte, dass es in diesem Touristen Kaff extrem nervig ist, als Frau alleine mit einem Rucksack rum zu laufen. An jeder Ecke wurde mir eine "Gratis" Unterkunft angeboten. Irgendwann war ich dann so genervt, dass ich in das naechste Hotel lief, das ich antraf. Als ich durch den Garten lief, hab ich mir schon so gedacht, dass ich mir hier ein Zimmer wahrscheinlich nicht ganz leisten kann. Immerhin sie hatten den guenstigsten Raum fuer 30$ frei, was gerade so meine Schmerzgrenze fuer die 1. Nacht war. Am naechsten Tag wollte ich mich dann sowieso nach etwas guenstigerem umschauen. Als Kurzzusammenfassung der 3 Naechte die ich in Legian verbracht habe: Mehr oder weniger schrecklich. Die Leute sind einfach nur extrem nervig, Einheimische als auch Touristen. Der gehypte Strand hat mir gar nicht gefallen. Ich habe meine Zeit schlussendlich mit shoppen, essen und einer neuen Frisur verbracht ;)

Auf jeden Fall haben Miranda und Joe beschlossen, mir in Bali Gesellschaft zu leisten, was mich natuerlich meeeega freut.

Ich muss vielleicht hier kurz vorausgreifen, dass mir Bali nun sehr gut gefaellt. Humanere Temperaturen, gutes, frisches Essen und gemuetliche Restaurants, und die Leute sind ausserhalb der Kuta Region auch sehr lieb.

Es ist ziemlich eindruecklich, innerhalb einer Woche 3 so unterschiedliche Kulturen zu sehen (katholisch in den Philippinen, Muslimisch in Kuala Lumpur und Hindu in Bali).



Reis Terassen

Sonntag, 19. Juni 2011

Puh weiss schon gar nicht mehr wo anfangen, so lange habe ich schon keinen Blog mehr geschrieben.

Auf der Reise von Anilao in den Norden zu den Reisterassen haben wir in Manila einen kurzen Zwischenstopp eingelegt um Melissa zu treffen. Sie hat frueher einmal fuer das Online Spiel von Joe und Miranda Grafiken erstellt. Wir haben sie in der Mall of Asia, eines der groessten Shopping Zentren (ich glaube das 4. groesste) der Welt , getroffen. Sie war immer besorgt, dass wir entfuehrt oder zumindest ueberfallen werden. In einem super gemuetlichen Nachtbus ging es dann nach Baguio. Die Fahrt dauerte leider nur 4.5 Stunden. Habe super geschlafen :)
In Baguio sahen wir dann den Bus, mit dem wir die naechsten 5 Stunden auf der schmalen, steilen, kurvigen Strasse bewaeltigen sollten. Auf dem Dach befanden sich sogar Huehner und Gaense (zum Glueck nicht im Bus selbst :))
Im Bus koennen im Gang sitze ausgeklappt werden, so dass 5 Personen in einer Reihe sitzen. Mit den ganzen Rucksaecken wurde es dann ziemlich eng. Die Strasse war spektakulaer und schoen. Trotzdem bin ich immer wieder eingenickt und habe meinen Kopf an der Metallstange angeschlagen.

In Bontoc angekommen, fanden wir dann heraus, dass die eigentlichen Reisterassen sich in Banaue befinden. Naja wir waren muede und wollten schlafen, darum sind wir eine Nacht in diesem Dorf geblieben. Es war schoen wieder einmal richtige Berge zu sehen.

Am naechsten Tag standen nochmals 2h mit einem klapper Bus an. Ich glaube dies ist die schoenste Fahrt die ich je gemacht habe. Auf einer kurvigen Strasse den Bergen entlang sieht man immer wieder saftig gruene Reisterassen und Wasserfaelle.

In Banaue blieben wir wieder fuer eine Nacht in einem Hotel und buchten fuer den naechsten Tag mit einigen anderen Leuten zusammen ein Jeepney und einen Guide um Reisterassen weiter weg anzusehen.
An diesem Tag liessen wir uns von einem Trike den Huegel hinauffahren und haben die Reisterassen von Banaue von diesem Aussichtspunkt angeschaut.

Die Reisterassen sind mindestens 2000 Jahre alt, und wurden daher vor allem von Hand gegraben. Wuerde man sie alle aneinander reihen wuerde es den halben Erdumfang ergeben.

Noch frohen Mutes stiegen wir am naechsten Morgen frueh in das Jeepney ein. 1.5h dauerte die Fahrt auf einer Strasse, bei der sich die Fahrer manchmal selbst nicht so sicher waren, ob wir das schaffen. Schlimmer als Fraser Island ;)
Auf Pass angekommen ging es zu Fuss weiter. Batad ist nur auf diesem Weg zu erreichen. Bereits beim Weg nach unten wurde mir etwas schlecht, daran zu denken das wieder bei der Nachmittagshitze hochzulaufen. Im Doerfchen angekommen fanden wir heraus, dass es sogar Hotels und Restaurants gibt. Alles wird zu Fuss ins Dorf gebracht. Die Reisterassen waren einfach nur gewaltig hoch. Ueberall wo man hinschaute befanden sie sich in die Huegel eingebettet. Nach einem kurzen Stopp ging es dann in die Reisterassen hinein (siehe Foto mit eingezeichnetem Weg). Man wandert auf einem etwa 20cm breiten Bord, auf der einen Seite das matschige Reisfeld, auf der anderen geht es etwa 3m nach unten. Die Treppen waren das schlimmste. Mir wurde es ziemlich schwindlig auf dem Weg. War froh wieder mehr oder weniger festen Boden unter den Fuessen zu haben. Die anderen gingen noch zu einem Wasserfall. Ich beschloss oben zu warten, da es wirklich heiss war und ich Angst hatte Kopfweh im Nachtbus zu bekommen. Naja die anderen haben mir ziemlich leid getan, als sie zurueck kamen. Im Dorf hatten wir noch einen Lunch, bevor es wieder zurueck den Huegel hinauf ging. Wir haben so ziemlich den ganzen Weg geflucht und wie bloed geschwitzt. Es war einfach nur heiss.

Auf dem Rueckweg wollte Joe dann unbedingt noch auf dem Dach des Jeepneys sitzen (wie die Locals). In Banaue haben wir noch fuer die dringend benoetigte Dusche bezahlt und den Bus nach Manila organisiert. Denn am naechsten Morgen ging auch schon unser Flug nach Kuala Lumpur. Diese Busfahrt stellte sich als schrecklich heraus. Die Leute standen, sassen und lagen im Gang, der Bus war einfach nur ueberfuellt. Staendig wurden mir Taschen an den Kopf geknallt oder am Sitz geruettelt. Ich wollte so dringend schlafen, habe es aber die ganzen 9 Stunden nicht geschafft. In Manila standen nochmal 1.5h mit einem weiteren Bus und eine kurze Jeepney Fahrt auf dem Programm um an den Flughafen zu kommen. Ich war sehr froh, als wir 3h vor unserem Flug am Flughafen ankamen. Habe immer etwas gezweiflet ob es reicht, man weiss ja in Asien nie so genau... In Kuala Lumpur angekommen durften wir dann noch 1.5h fuer die Immigration anstehen. So sind wir nach insgesamt 24h Reisen (wovon ich es vllt eine Stunde geschafft habe zu schlafen) in unserem schoenen Hostel in Kuala Lumpur angekommen. Juuhuuuu. Philippinen ohne Entfuehrung und Ueberfall ueberlebt.

Fazit Philippinen:
Die 10 Tage waren super, und ich glaube man kann sagen ich habe wieder einmal viel erlebt und gesehen. Es gab seeeehr wenige Touristen und somit wurde man oftmals wie ein Alien angeschaut oder wie ein Popstar begruesst. Viele Einheimische haben uns Horrorstories erzaehlt und uns vor diversen Dingen gewarnt. Ich bereue die Erfahrung nicht, und trotzdem, hinfahren werde ich wahrscheinlich nicht noch einmal. Die Erfahrung kein Zugriff zu Geld zu haben war ziemlich einschuechternd fuer mich.




Ferien

Donnerstag, 16. Juni 2011

Zu aller erst moechte ich einige Worte zu den Philippinen im Allgemeinen schreiben. Die Philippinen bestehen aus vielen unterschiedlich grossen Inseln, 7107 im Total. Wir bereisen nur die Insel, auf der die Hauptstadt Manila liegt, namens Luzon. Mit diesen Inseln bilden die Philippinen den 5. groessten Inselstaat der Welt. Unter der spanischen Kolonialherrschaft wurden die Philippinen zu Christen, genauer Katholiken. In jedem Auto haengt zu mindest ein Kreuz, das kurz vor Abfahrt angefasst wird. Spaeter wurde das Land eine Amerikanische Kolonie. Heutzutage sind Amis deshalb hier nicht so gerne gesehen. Meine 2 Ami Freunde wurden am Flughafen etwas genauer ausgefragt, ich habe einfach einen Stempel gekriegt. Westliche Maenner werden hier oft mit Joe (wegen GI Joe), oder traurigerweise Daddy angesprochen. Joe hat nicht schlecht geschaut, als er das erste Mal mit seinem Namen angesprochen wurde :)
Die Philippinen sind uebrigens das erste Land meiner Reise, in dem auf der rechten Seiten gefahren wird :)

Nach Donsol haben wir einen Tag und eine Nacht in Legazpi verbracht. Die beiden Vegetarier mussten leider fest stellen, dass in den Philippinen einfach alles Fleisch beinhaltet. Um naechsten Tag war es regnerisch und unser Bus fuhr erst Abends ab. Wir vertrieben uns die Zeit im Shopping Center mit einer riesen Pizza und einem Besuch im Kino (Kung Fu Panda). Der Nachtbus hatte dann Internetzugang, der die meiste Zeit sogar funktionierte. Miranda wurde im Bus leider krank, so dass der zweite Bus, das Jeepney und das Tricycle fuer sie eine ziemliche Tortur war. Wir fanden ziemlich schnell heraus, dass es in Anilao nur teure Resorts gibt (bei teuer sprechen wir von 80 Franken fuer 3 Personen :)) Wir beschlossen uns etwas zu goennen und ein paar Naechte im Resort zu bleiben. Es waren fast keine anderen Gaeste da. Essen konnte man nur im Resort, was aber ziemlich gut war (Pancakes zum Zmorge, mjami). Am Resort Strand nur etwa 2 Meter im Wasser faengt das Korallenriff an. Wir haben hauptsaechlich geschlafen, gegessen, unser sauberes Zimmer genossen (keine Ameisen, Kakerlaken, Maeuse und ueble Gerueche, wow) und die Unterwasserwelt bestaunt. Leider war das Wetter nicht so prickelnd fuer ein Beachresort. In der ersten Nacht gab es sogar einen kleinen Taifun. Ich konnte Joe endlich ueberreden, das Tauchen nach einem schlechten Erlebnis vor 5 Jahren nochmals mit mir zu probieren. Wir mieteten die gesamte Ausruestung und einen Guide (hier durfte man gar nicht ohne tauchen) und machten einen sogenannten Shore Dive (anstatt vom Boot zu springen laueft man einfach vom Strand her rein :)). Es ging sehr lange bis es bei Joe mit dem Druckausgleich klappte. Aber als wir dann erst Mal unten waren klappte alles super und wir tauchten fuer ganze 55 Minuten. Der Tauchgang war ueberraschend gut, wir sahen viele Lionfishs und Nudibranches. Leider hatte ich etwas zu wenig Gewicht fuer einen Neopren mit langen Aermel und Beinen so dass ich ziemlich viel Energie darauf verschwendete, unter Wasser zu bleiben ;)

Da die Miete fuer die Ausruestung eigentlich das teuerste an der ganzen Sache war, und fuer einen ganzen Tag galt, haben wir uns fuer am Nachmittag nochmals unseren Guide gemietet und dazu ein ganzes Boot, nur fuer uns zwei (Miranda hat noch keine Tauchlizenz). Zuerst sind wir Twin Rocks getaucht (ich glaube einen Tauchspot mit diesem Namen existiert einfach ueberall). Es war ein super Tauchgang, direkt nach dem Abstieg sind wir in einer riesen Schule von Jacks (silber Fische, etwa 20 cm lang) geschwommen. Sie sind um uns in einem Kreis geschwommen. Einfach ueberall wo man hinschaute sah man nicht Wasser, sondern Fische. Wir sahen noch einen sehr grossen Pufferfisch und eine Schule von Batfishs. Irgendwann schwamm eine "Koralle" in einem hohen Tempo an uns vorbei. Wie unser Guide uns spaeter erklaerte, war es ein Seestern. Der zweite Tauchgang war dann nicht mehr ganz so spektakulaer, da ein Gewitter bevorstand.

Wir fuehlten uns sehr relaxt nach diesen 3 Naechten.





Philippinen - Ein harter Start, aber es hat sich gelohnt!

Donnerstag, 9. Juni 2011

Bei unserer Ankunft am Flughafen, 2 Busstunden noerdlich von Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wollten wir voller Abenteuerlust ein Busticket in die Stadt kaufen. Natuerlich steht der Gang zum EC Automaten so ziemlich als erster Schritt nach erfolgreichen Einreise in ein neues Land auf dem Programm. Die zwei Automaten am Flughafen funktionierten aber weder fuer Joes noch fuer meine EC Karte. Ich hatte zum Glueck noch einige Australische Dollar in der Tasche, die wir zu einem miesen Kurs wechseln konnten, um uns wenigstens in die Stadt zu bringen. Manila ist einfach nur eine verrueckte Stadt, tonnenweise Leute und Verkehrt ueberall, kreuz und quer. Die Hupe wird beinahe ununterbrochen betaetigt. Wir wollten so schnell wie moeglich in Richtung Sueden zu den Walhaien weiterreisen. Am Busterminal angekommen galt es dann erst Mal wieder einen EC Automaten zu finden. Joes Gesicht als er von der Suche zurueck kam haettet ihr sehen muessen. Der Automat war anscheinend in einer ziemlich freakigen Gegend versteckt. Auch dieser Automat spuckte kein Geld fuer uns aus, und war der einzige in der Umgebung.
Tja wenn man ohne Geld da steht (die wenigsten Orte akzeptieren Kreditkarte), faengt man langsam an, sich einige ziemlich unangenehme Gedanken zu machen. Vor allem, da in Asien Geld fuer uns eigentlich nie eine
grosse Rolle spielte. Joe und ich haben es dann nach einigem irren durch einen ueberfuellten, lauten Stadtbezirk immerhin geschafft, einen Geldwechsler zu finden und haben einige US Dollar, die sie mit hatten gewechselt.
Immerhin war es uns nun moeglich etwas zu Essen zu kaufen und ein Busticket fuer den Nachtbus in Richtung
Sueden. Der Bus war ziemlich luxurioes. Anstatt 4 Sitze pro Reihe befanden sich nur 3 Sitze in einer Reihe
die sich sehr weit zurueck lehnen liessen.  Es ist hier uebrigens ueblich im Bus Filme zu zeigen, die im Kino mitgefilmt wurde, auch wenn diese schon seit 10 Jahren auf DVD in einer anstaendigen Qualitaet erhaeltlich sind. Die Qualitaet des Busses wurde etwas durch die Klimaanlage getruebt, die den Bus auf etwa 15 Grad runter kuehlte. Wir haben jeden Stopp genutzt, um uns draussen wieder auf zu waermen. Zu mindest in den Transportmitteln brauche ich also meine lange Hose, Socken und mein Pulli immer noch :)
In Legazpi angekommen schlossen wir uns mit einem weiteren Paaerchen zusammen, die nach Donsol wollten. Wir leisteten uns ein Taxi fuer die einstuendige Fahrt. Bereits nach kurzer Zeit befanden wir uns in einem Asien, das ich so bisher noch nicht gesehen habe. Reisfelder mit Wasserbueffeln darauf und nichts ausser kleinen Bambushuetten mit Strohdach. Ich war zu gleich beeindruckt und froh, aber auch etwas besorgt, ob dieser Philippinen Aufenthalt nicht doch etwas zu intensiv fuer uns wuerde.
In Donsol angekommen beschlossen wir, erst am naechsten Tag am fruehen Morgen zu den Walhaien rauszufahren.

Da die Saison der Walhaie eigentlich seit einigen Tagen vorbei ist waren fast alle Hotels und Restaurant geschlossen. Wir begannen unser verbliebenes Bargeld zu kalkulieren, denn die einzige Bank der Umgebung sollte erst in 2 Tagen wieder oeffnen (es war Wochenende). Nachdem wir eine Unterkunft (mit Maeusekot auf den Betten) gefunden haben, fanden wir sogar ein Restaurant, das US Dollar akzeptierte (und Philippino Pisos als Wechselgeld zurueck gibt!). Zu mindest die Essenszufuhr war also geritzt. Mit einem Tricycle (Moped mit Seitenwagen)  fuhren wir zurueck in den eigentlichen Ort. Hier fuehlte man sich wie ein Superstar. Alle Kinden winken einem wie verrueckt und flippen fast aus wenn man zurueck winkt. Eine erwachsene Frau sagte mir, nach dem ich sie nach der Richtung fragte, wie schoen ich doch sei. Jeder der  vorbeifahert hupt und winkt den weissen Leuten zu. Hmmm, seltsam.

Am Abend stand eine Firefly Tour auf dem Programm. Mit einigen Maenner vom Dorf fuhren wir in einem Art  Kayak mit Stuetzen beim Eindunkeln den Fluss rauf. Schon bald kamen wir beim einem Baum an, der aussah, als waere an ihm eine Weihnachtsbeleuchtung angebracht. Die maennlichen Fireflies nutzen das Leuchten um Weibchen anzulocken. Ziemlich beeindruckend und schoen.

Am naechsten Morgen mussten wir frueh aufstehen. Man mietet sich fuer etwas mehr als 100 Franken ein Boot, einen Kapitaen, einen Guide, und einen Spotter (Ausguck). Es sind bis zu 6 Touristen pro Boot zugelassen. Zum Glueck fanden wir auch 3 weitere Personen um die Kosten zu teilen. Bereits nach 5 Minuten Fahrt hiess es "Get ready guys". Etwas unglaeubig schauten wir einander an und zogen die Flossen und Taucherbrille an. Wir sprangen alle nach dem Guide ins Wasser und schwammen eine kurze Strecke vom Boot weg. Ploetzlich sagte der Guide "Look down now!". Gespannt schauten wir alle ins truebe Wasser (das Wasser ist voller Plankton, das ist schliesslich der Grund, warum die Riesenfische hier rumschwimmen). Und tatsaechlich, nach einigen Sekunden tauchte das riesen Maul des Walhaies auf. Ich war in diesem Moment so gluecklich, dass sich der Trip in die Philippinen mit all dem Stress, den wir bis dahin hatten gelohnt hat.
Der 8 Meter lange Fisch zog langsam an uns vorbei und wir versuchten mit ihm mit zu schwimmen, bis er langsam etwas tiefer tauchte und somit aus unserem Sichtfeld verschwand. Insgesamt durften wir 5 mal ins Wasser springen und sahen jedes Mal einen Walhai. Das Erlebnis hat sich vollkommen gelohnt und ist einmal mehr eines der besten Erlebnisse meines Lebens. Es ist kaum zu glauben, dass es ein so grosses Tier ueberhaupt gibt, und sich dieses nur vom mikroskopisch kleinen Plankton ernaehrt. Ich war vor allem traurig Westaustralien nicht gesehen zu haben, wegen den Walhaien. Ich bin froh konnte ich sie nun fuer einen Bruchteil des Preises sehen.

Am Nachmittag stand dann der Besuch bei der Bank an, dem wir etwas aengstlich entgegen traten. Zum Glueck spuckte der Automat umgerechnet 200 Fr fuer uns aus. Wir fuehlten uns soooooo reich in dem Moment :)
Wie schoen das Geld wieder ungehemmt ausgeben zu muessen und nicht bei jeden 50 Rappen die man ausgibt ein schlechtes Gewissen zu haben :P

Da wir so ziemlich alles gesehen haben, das es in Donsol zu sehen gibt, galt es nun den Transport nach Legazpi zurueck zu organisieren. Natuerlich gab es keine Taxis weit und breit, so dass wir fuer 1 Franken pro die 2 Stuendige Jeepney (siehe Foto), das mehr oder weniger ein Sammeltaxi ist, Fahrt antraten. So ziemlich jeder einheimische Passagier starrte und selstam an. Touristen in Jeepneys sind wohl eher selten hier ;)

PS: Um diesen Blogartikel zu schreiben habe ich tatsaechlich eine Uebersetzungsseite zu Rate ziehen muessen: Um die englischen Woerter, die in meinem Kopf umherschwirren auf deutsch zu uebersetzen!





Kota Kinabalu

Montag, 6. Juni 2011

In Kota Kinabalu sollten wir einige Tage verbringen. Da befindet sich der meist angeflogene Flughafen und irgendwie wollten wir wieder einmal wo anders hin. Einige Reisende haben uns vom Walhai schnorcheln in den Philippinen vorgeschwaermt. Als wir entdeckten das der Flug nur etwa 30Fr kostet war der Fall fuer uns klar, es geht fuer 10 Tage auf die Philippinen!

Wir wollten vorher noch etwas relaxen und haben dadurch vielfach gar nichts ausser essen und schlafen gemacht. An 2 Tagen waren wir auf den Inseln vor Kota Kinabalu schnorcheln. Es gab gute Korallen in Strandnaehe und es hat viel Spass gemacht. Leider habe ich mir beim 1. Mal einen ziemlichen Sonnenbrand auf meiner ganzen Rueckseite geholt :(
Auf der Insel gab es auch noch riesige Monitor Lizards (bestimmt 1.5m lang) die sich aus Abfalleimer ernaehrt haben.

Naja ich glaube Fotos sagen hier mehr als Worte...





Kinabatangan River zum zweiten

Wie bereits erwaehnt bin ich mit Miranda und Joe noch einmal in den Dschungel gefahren. Es war genau dieselbe Tour, die ich eigentlich schon mal gemacht habe. Nach etwa 10 Minuten auf der ersten Bootsfahrt stieg der Motor des Bootes aus. Die meisten Leute unseres Bootes wurden auf ein anderes Boot geladen, fuer 4 von uns musste ein weiteres kleines Boot geholt werden. Nach dem wir umgestiegen sind fragte uns unser neue Guide, ob wir Elefanten sehen wollen. Was fuer eine Frage... In vollem Tempo sind wir also wieder Fluss abwaerts gefahren und etwa 3 Bootsminuten von der Lodge entfernt konnte man einen penetranten Duft wahrnehemn (wer mal im Zoo im Elefantenhaus war, weiss was ich meine). Und tatsaechlich, durch das Gebuesch konnten wir die ersten Pygmy Elefanten wahrnehmen. Dies sind die kleinsten Elefanten der Welt und leben nur auf Borneo. Trotzdem sind sie natuerlich grosse, eindrueckliche Tiere. Als der Guide gesagt hat, wir duerfen sogar an Land gehen, hatte ich zuerst etwas Schiss. Er wusste aber mit den Tieren umzugehen und hat dafuer gesorgt, dass sie uns nicht wirklich zu nahe kamen. Trotzdem waren wir nur etwa 3m von den Tieren entfernt. In der Mitte der Herde stand das Geruest eines halbfertigen Stelzenholzhaus. Wir gingen da hinauf und hatten den vollen Ueberblick ueber etwa 30 Tiere darunter sehr viele Baby Elefanten. Es war einfach wahnsinnig, nur wir 5 Leute und 30 Elefanten um uns herum. Nach etwa einer halben Stunde hat der Nachbar die Elefanten mit Laerm vertrieben, weil sie kurz davor waren seinen Garten nieder zu trampeln.

Nachts gingen wir nochmal auf ein Nachbarshaus der Lodge. Wir konnten die Elefanten zwar nicht sehen, da diese das Licht der Taschenlampe nicht moegen, aber wenn wir das Licht ausmachten kamen sie aus dem Wald heraus und man konnte sie trampeln und Bambusstauden umreissen hoeren. Die ganze Nacht durch war das troeten der Elefanten zu hoeren. Wildlife pur.

Am naechsten Morgen hatten wir dann tatsaechlich auch noch das Glueck, 4 verschiedene Orang Utans zu sehen. Der Jungle Trek wurde auf Grund der Gefahr durch die Elefanten abgesagt und wir konnten an Stelle einige interessante Dokumentar Filme sehen.
Die Nachmittagsbootsfahrt war dann leider sehr bescheiden. Nach 5 Minuten fing es stroemend an zu Regnen. Gut vorbereitete Reisende hatten ein Regenponcho dabei, andere wurden so nass, wie sonst nur beim Duschen. Gesehen haben wir nichts ausser Regen und einigen Makaken.

Am Tag darauf haben wir die Elefanten etwas weiter Fluss aufwaerts wieder gesichtet. Sie waren gerade dabei, den Fluss, der etwa so breit wie die Aare ist zu ueberqueren. Besonders fuer die Mamaelefanten mit den Babies war dies ein bisschen ein Stress. Der Aufstieg am anderen Ufer erforderte sie sehr viel Kraft.

Ich bin sehr froh bin ich nochmal zurueck gegangen. Elefanten in freier Wildbahn zu sehen war sicher eines meiner schoensten Erlebnisse bisher!