Gletscher

Freitag, 18. März 2011

Die Nacht habe ich in Hokitika auf einem guenstigen Campingplatz am See verbracht. Den Abend habe ich dann wieder mal damit verbracht, die Sandflies zu fuettern. Am naechsten Tag hiess es dann in Hokitika selbst mit allem moeglichen aufzustocken, dies ist der letzte "zivilisierte" Ort fuer laengere Zeit. Ich habe also Benzin getankt, Lebensmittel gekauft und zu guter letzt auch noch Gas fuer meinen Camping Kocher auf Vorrat gekauft. Der Verkaeufer meinte stolz, dass er der einzige an der ganzen Kueste ist, der dieses Gas verkauft und hat mir noch saemtliche Schweizer Messer gezeigt. Einen Zwischenstopp habe ich nach etwa 30km in Ross gemacht, das ist eine alte Goldminen Stadt. War ziemlich interessant das alles anzuschauen. Vor einigen Jahrzehnten war die Stadt eine lebendige Metropole mit zig Hotels und Pubs, heute ist da nicht mehr viel. In Ross wurde das groesste Goldnugget in Neuseeland gefunden. Ich habe da einen kurzen Track rund um die alten Wasserleitungen gemacht, die frueher die Minenmaschinen antrieben.

Ich bin dann weiter nach Franz Josef gefahren, wo ich 2 Hostel Naechte gebucht habe. In Franz Josef befindet sich ein Gletscher. Das Besondere an den Gletscher dieser Region ist, dass sie bis in den Regenwald herunter reichen. Ich bin dann auch gleich mal zum Gletscher gefahren und habe mir ihn von nahem angeschaut (100m nah kann man an das Gletscherende ran). Leider war es ziemlich schlechtes Wetter und sehr wolkenverhangen.

Nachdem mir gesagt wurde, dass es am naechsten Tag ziemlich heftig Regnen soll, habe ich mich auf einen Internet/Skype/Lese-Tag eingestellt. Nach dem ich etwas mit Rotsch geskyped habe und festgestellt habe, dass die Sonne ziemlich fest scheint und ziemlich keine Regenwolke in Sicht ist, bin ich nochmals zum Gletscher rausgefahren und habe noch 2 kuerzere Tracks gemacht. Ich hatte dann erstmal genug vom Gletscher und vermisste das Meer, darum bin ich noch nach Okarito gefahren, wo man einen guten Walk auf einen Berg hinauf machen kann. Die Aussicht war fantastisch, von Schneebergen ueber Regenwald bis zu Meer sieht man alles. Das Meer war unheimlich wild da und die Wellen sehr hoch. Beim zurueck fahren habe ich dann sogar noch einen weissen Reiher gesehen. Die Gegend ist bekannt dafuer.

Zurueck in Franz Josef war das Wetter immer noch blendend (Wetterberichte werden hier glaube ich per Losverfahren erstellt). Am Abend wars dann natuerlich wiedermal Zeit, etwas Indisch zu essen. Mhhhh war das lecker.
Mit Kingfisher schmeckt das Curry gleich noch besser :P

In der Nacht hatten wir einen sehr seltsamen Typen in unserem Dorm. Ununterbrochen hat er mit sich selbst gequasselt, und das die ganze Nacht. Ich war einfach nur unglaublich sauer, das andere Maedel glaub ich ziemlich eingeschuechtert.

Am naechsten Morgen bin ich frueh die etwa 20km zum naechsten Gletscher, dem Fox Glacier gefahren. Zuerst gings aber zum Lake Matheson, der fuer seine Spiegelbilder bekannt ist. Leider kamen zur gleichen Zeit gleich 2 Busse an und es hat dementsprechend viele Leute um den See rum gehabt. Aber die Stimmung war genial, weil zuerst alles ganz Nebelverhangen war, und die Sonne stark durch den Nebel schien und diesen langsam vertrieb.

Danach wollte ich zum Fox Gletscher gehen, normalerweise kann man 80m nah an diesen ran. Leider gab es irgendwelche Felstuerze und die Strasse war gesperrt. So konnte ich halt nur den etwa 1.5h Aussichtstrack machen. Dieser fuehrt durch wunderschoenen Regenwald stetig etwas bergauf. Irgendwann kam ich dann bei einem Bach an, den man nicht mehr trockenen Fusses ueberqueren konnte. Brrrrr war das Wasser kalt, das kam wahrscheinlich direkt vom Gletscher. Die Aussicht war aber super.

Eigentlich wollte ich auf dem Weg nach Wanaka (300km ohne irgendwas nennenswertes auf dem Weg) mindestens einen Uebernachtungsstopp auf einem Zeltplatz einlegen. Die Zeltplaetze haben mir aber alle nicht gefallen und waren ziemlich einsam. Zu dem hat es auch nocht ziemlich zu regnen angefangen. Darum bin ich ueber den Haast Pass direkt nach Wanaka weitergefahren. Oke, Pass ist ziemlich uebetrieben fuer diesen Huegel, aber er heisst nunmal so.

Die Gletscher waren ganz schoen anzuschauen, aber fuer eine Schweizerin sind die Schneeberge halt nicht so eindruecklich wie fuer andere Nationen. Ich bin froh hat sich die Landschaft hier im Landesinneren, auf der anderen Seite der suedlichen Alpen wieder etwas geaendert.