Fiordland

Sonntag, 27. März 2011

Wiedermal muss ich tief in meinem Hirn graben um diesen Blogpost zu schreiben, denn auch das Fiordland habe ich nun seit einigen Tagen hinter mir gelassen. Aber von vorne

Auf dem Weg nach Te Anau, mehr oder weniger dem Gateway zum Milford Sound wurde ich irgendwann soo muede, dass ich ziemlich froh war, eine Hitchhikerin (Autostoeppler) anzutreffen. Wir haben uns etwa die restliche halbe Stunde weg gut unterhalten. Sie kommt aus Auckland und hat sich nun daran gemacht in 6 Wochen ihr eigenes Land zu erkunden. Das finde ich mal ein gutes Vorhaben.

In Te Anau wollte ich eigentlich wiedermal in der Naehe von einem Hostel zelten, um etwas in Kontakt mit Leuten zu kommen. Es war aber bis auf dien Holiday Parks (riesen Campingplaetze) ziemlich alles voll. Also Holiday Park :)

Eigentlich wollte ich ja am naechsten Morgen frueh auch schon nach Milford Sound aufbrechen. Allerdings haben sich Joe und Miranda (das Paerchen mit dem Zettel am Auto in Queenstown) gemeldet und sie sind auch in Te Anau. Also habe ich meinen Aufenthalt noch einen Tag verlaengert. Mittlerweile habe ich es auch raus, wie ich schoen warm schlafen kann, es braucht mich aber etwa eine halbe Stunde bis ich eingepackt im Schlafsack liege. Aergerlich wenn man dann Nachts soooo dringend aufs Klo muss :P

Am naechsten morgen habe ich mich mit Joe und Miranda zu einer Wanderung getroffen. 3 Stunden sind wir auf dem Kepler Track (ein Great Walk) gewandert. Die Wanderung war nicht so speziell und das Wetter auch eher bedeckt (nochmals Danke an die beiden, dass sie mich an diesem Tag abgehalten haben ins Fiordland zu fahren :)). Aber so hatten wir jede Menge Zeit zum quatschen. Die beiden haben ein Kinder Online Rollenspiel entwickelt und betreiben dieses nun auch auf ihrer Reise. Sie haben immerhin 10'000 Spieler. War mal ganz interessant zu hoeren wie das so laeuft und wie sie das ganze gestartet haben.
Nach der Wanderung wollten mich die beiden unbedingt zum Lunch einladen, was mir natuerlich wiedermal etwas unangenehm war. Trotzdem war ich sehr froh darueber, weil wir naemlich Pizza essen gingen, und ich gerade am Tag zu vor zu Rotsch gesagt habe, wie gerne ich wiedereinmal eine Pizza haette. Spaeter sind dann die beiden mit ihrem Van auch in meinem Holiday Park abgestiegen und wir haben uns auf ihrem Laptop noch zusammen einen Film angeschaut (Lovely Bones). Natuerlich haben sie mich dabei mit Chai Tee und allem moeglichen Essen betuedelt.

Am naechsten morgen bin ich dann aber definitiv ins Fiordland aufgebrochen. Ich habe geplant eine Nacht auf einem Camping Platz irgendwo auf der Strecke zu bleiben. Also habe ich es am ersten Tag gemuetlich genommen, an allen moeglichen Punkten angehalten. Leider war es am Morgen noch ziemlich bewoelkt. Als ich dann aber bei meinem Tageshighlight, der Wanderung auf den Key Summit (Summit = Gipfel). Die ersten zwei drittel waren recht unspektakulaer und langweilig. Aber als ich dann in den oberen Teil kam, bekam ich schon mal einen Vorgeschmack auf die tolle Aussicht an diesem mittlerweilen super klaren und strahlend blauen Himmel Tag. Ich glaube die Fotos vom Gipfel sprechen fuer sich. Wunderschoen und wie so oft in NZ gab es auf dem Gipfel auch noch einen Pfad mit Schautafeln zu Bergen, Fauna und Flora.

Zum Zeltplatz musste ich dann wiedermal einige Kilometer Gravel Road fahren. Die Leute die den Zeltplatz betreiben waren wiedermal etwas kauzig, wie die meisten Leute die so ausserhalb von der Zivilisation wohnen. Der Generator wird von 6 Uhr abends bis 10 Uhr abends angelassen. Das Zelt aufzustellen war ein ziemlicher Kampf gegen den Wind und die Millionen Sandflies, die um meinen Kopf schwirrten. Nachher bin ich noch zu den Humboldt Falls gefahren, die wirklich sehr sehr hoch waren (vllt so 200m?).

Am naechsten Tag bin ich dann noch die restlichen Kilometer zum Milford Sound gefahren. Wieder war es ein wunderschoener Tag und kein Woelkchen truebte den Himmel. Um zum Sound zu gelangen muss man den Homer Tunnel durchqueren. Wie so vieles in NZ ist dieser nur einspurig. Verpasst man das Gruenlicht darf man 15min warten.

In Milford Sound angekommen habe ich mich ganz schnell fuer den naechsten Schiffs Cruise gemeldet um das ganze vom Wasser aus zu betrachten. Das riesen Boot war beinahe leer und man hatte viel Platz auf dem Oberdeck zum 360 Grad alles anzuschauen. Wir sind ganz nahe an Wasserfaelle und Seehunde rangefahren. Die 1.5h Schiffsfahrt war sehr schoen. Aber trotzdem habe ich mir Milford Sound irgendwie doch ein bisschen imposanter vorgestellt. Aber eben, so ist das halt mit vielen Attraktionen, die immer wieder angepriesen werden. Irgendwann erwartet man sie so genial, dass es gar nie erreicht werden kann.

Die Fahrt zurueck nach Te Anau war dann eher langweilig und lang.