Schneeberge

Montag, 4. April 2011

Die Frau auf dem I-Site (Touristen Info) in Dunedin hat mir als Tipp gegeben, doch nach Omarama zu fahren, es waere sehr schoen da. Naja das lag sowieso auf dem Weg zu Mt. Cook, darum habe ich gedacht, ein Zwischenstopp koenne nicht schaden. Schlussendlich hat sich nicht nur dieser eine Tipp der Frau als Mist herausgestellt. Auch dass es unmoeglich ist in 150km Umgebung von Christchurch eine freie Unterkunft zu finden (2 Wochen im voraus) ist einfach nur Bloedsinn. Hier auf der Banks Peninsula, rund 80km von Christchurch habe ich heute Nachmittag auf jedenfall ohne Probleme was gefunden, und dasselbe habe ich sogar von Christchurch selbst gehoert. Das City Zentrum von Christchurch ist immer noch gesperrt und das Wasser in der ganzen Stadt ist nicht mal zum Zaehneputzen zu gebrauchen. Aber die Hostels ausserhalb sind okay, wenn auch momentan etwas teurer. Ich werde also sicher die Nacht, bevor ich nach Australien fliege da in der Stadt bleiben.

Aber zurueck zu Omarama: Ein kleines Kaff, wo man eigentlich nur entweder Segelfliegen oder sich in einen heissen Zueber setzen kann. War mir beides zu teuer und darum habe ich es bei einem Glace, Buch lesen und Fernseh schauen (yay, Comedy Wednesday: Was zur Hoelle ist mit Scrubs passiert????) belassen. Haette ich weniger Zeit haette mich der unnoetige Uebernachtungsstopp genervt, so war es aber wiedermal ganz schoen, kein volles Programm zu haben, auf dem Campingplatz in der Sonne zu sitzen, Bier zu trinken und zu lesen. Ein lustiger kleiner Fantail Vogel hat sich dann sicher 2 Stunden lautstark an Sunny zu schaffen gemacht, in dem er immer wieder vom Rueckspiegel auf die Tuer gehuepft ist. Und er hat dabei natuerlich maechtig alles voll geschissen. Zum Glueck regnets nun, haha.

Die Nacht im Zelt war wiedermal ziemlich kuehl, so dass ich beschlossen habe in den hoeheren Gegenden nicht mehr im Zelt zu schlafen, nur noch am Meer.

Am naechsten Tag gings zeitig zu Mt Cook los. Mt Cook ist ja eigentlich ein Berg, aber in dieser Gegend ist auch ein kleines gleichnamiges Kaff. Da es noch frueh war, und ich mein Hostel schon ueber Internet gebucht und bezahlt hatte bin ich gleich mal ins Tasman Valley gefahren (juhuu wieder einmal Gravelroad). Im Tasman Valley gibt es den Tasman Glacier (ahaaha) und der hat einen Gletschersee mit Eisbergen drin. Da ich bei Beat und den unzaehligen Broschueren schon die coolen Fotos der Eisberge gesehen habe, musste ich da natuerlich hin. Ich brauche wohl nicht zu erwaehnen, dass es wieder einmal wunderbares Wetter war. Zuerst bin ich also zum Aussichtspunkt hochgestiegen, wo man eine wunderbare Aussicht auf einige tolle Seen, das ganze Tal und die riesigen Eisberge hat. Aber seht euch die Fotos selbst an, auf einem ist auch noch als Groessenvergleich ein Gummiboot mit einigen Leuten drauf. Beim runtergehen habe ich dann wieder mal gestaunt, wie fest manche Leute schnaufen und fluchen beim darauf laufen. Ich bin in den letzten Monaten wirklich ziemlich fitter geworden.
Danach wollte ich noch die Eisberge direkt auf Seelevel sehen und bin also um den Berg rum zum See gelaufen. Naja von oben war imposanter.
Beim Lunch im windgeschuetzten Unterstand beim Parkplatz habe ich dann wiedermal ein aelteres Kiwi Paerchen kennengelernt. Es tut schon gut, wie die Leute immer beindruckt sind,  von dem was ich mache und es staerkt das Selbstbewusstsein enorm.
 Inzwischen war der Wind schon ziemlich stark, aber ich hatte noch immer reichlich Zeit und bin darum noch ins naechste Tal, das Hooker Valley. Wer zur Hoelle tauft ein Tal Hooker Valley (Hooker  = Nutte)? Da gab es einen einstuenigen Weg zu einem Aussichtspunkt. Der Grund warum ich diesen machen wollte, war, dass er Kea Point heisst. Ich habe immer noch keinen Kea gesichtet , ausser fliegend beim Autofahren (da kann ich nicht so lange schauen). Naja bei dem sollte es auch bleiben. Ueber die Bergkette kamen nun immer mehr Wolken (wahrscheinlich von der verschifften Westkueste). Naja auf jedenfall war es dann auch langsam Zeit im Hostel Quartier zu beziehen.

Gleich im Bett unter mir, war dann eine Schweizerin: Priska. War mega schoen, wiedereinmal in schweizerdeutsch zu plappern. Es faellt einfach wesentlich einfacher, vor allem nach dem man den Small Talk irgendwann mal verlaesst. Ich habe den ganzen restlichen Nachmittag damit verbracht mit ihr zu quatschen. Den Abend liess ich dann gemuetlich mit meinem Buch vor dem Kaminfeuer ausklingen. Es ist halt richtig Alpin hier.

Am naechsten Morgen begruesste mich wieder strahlender Sonnenschein. Ich habe fuer diesen Tag eine 3 stuendige Wanderung etwas weiter ins Hooker Valley geplant. Die Wanderung war sehr schoen und vom Ende hatte man dann ueber einen weiteren Gletschersee einen guten Ausblick auf Mt Cook.

Mt Cook ist uebrigens der hoechste Berg Neuseelands (3754 m), das Dorf befindet sich auf etwa 700m. Der erst Versuch einer Besteigung wurde von 2 Schweizer unternommen, missglueckte allerdings und die Kiwis waren als erste oben.

Am See musste ich mich einfach einige Minuten hinlegen und mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Die Seehunde machen das schon richtig.

Wieder zurueck im Hostel habe ich mit Priska beschlossen, das Mt Cook Nachtleben auszuchecken. Resp. etwas essen zu gehen. Da Freitag Abend war, gab es im einzigen finanziell im Rahmen liegenden Restaurant nur Barbecue. 10 Franken sollte der Spass kosten, Fleisch und Salatbuffet. Wir haben dann nicht schlecht gestaunt, als uns am Grill je 3 Stueck Fleisch auf den Teller geladen wurden. So viel Fleisch wie an diesem Abend hatte ich in meiner ganzen Reise Zeit zusammen noch nie. Als wir dann die Getraenke Karte ausgecheckt haben, stellten wir fest, dass auch die Cocktails nur 5 Fr kosten, ouou.

Beim Nachhausegehen haben wir dann einen wunderschoenen Sternenhimmel gesehen. Mt Cook befindet sich schliesslich etliche 100km von allen nennenswerten Staedten weg.

Am naechsten Morgen,  als ich Mt Cook verlassen wollte dann die Ueberraschung: Ueber Nacht ist Sunny erfroren. Was war ich froh, habe ich nicht im Zelt geschlafen. Tja ich hatte keinen Eiskratzer und nachdem ich einige Minuten amusiert den Japaner beim Versuch ihr Auto Eisfrei zu bekommen zugeschaut habe, habe ich beschlossen, einfach noch 2 Stuendchen zu warten und die Sonne den Rest machen zu lassen. An dem merkt man wohl, dass man schon lange am reisen ist, und nichts ausser Zeit hat :)

1 Kommentare:

andy. hat gesagt…

uiiii, mega schöns wetter :)