Philippinen - Ein harter Start, aber es hat sich gelohnt!

Donnerstag, 9. Juni 2011

Bei unserer Ankunft am Flughafen, 2 Busstunden noerdlich von Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wollten wir voller Abenteuerlust ein Busticket in die Stadt kaufen. Natuerlich steht der Gang zum EC Automaten so ziemlich als erster Schritt nach erfolgreichen Einreise in ein neues Land auf dem Programm. Die zwei Automaten am Flughafen funktionierten aber weder fuer Joes noch fuer meine EC Karte. Ich hatte zum Glueck noch einige Australische Dollar in der Tasche, die wir zu einem miesen Kurs wechseln konnten, um uns wenigstens in die Stadt zu bringen. Manila ist einfach nur eine verrueckte Stadt, tonnenweise Leute und Verkehrt ueberall, kreuz und quer. Die Hupe wird beinahe ununterbrochen betaetigt. Wir wollten so schnell wie moeglich in Richtung Sueden zu den Walhaien weiterreisen. Am Busterminal angekommen galt es dann erst Mal wieder einen EC Automaten zu finden. Joes Gesicht als er von der Suche zurueck kam haettet ihr sehen muessen. Der Automat war anscheinend in einer ziemlich freakigen Gegend versteckt. Auch dieser Automat spuckte kein Geld fuer uns aus, und war der einzige in der Umgebung.
Tja wenn man ohne Geld da steht (die wenigsten Orte akzeptieren Kreditkarte), faengt man langsam an, sich einige ziemlich unangenehme Gedanken zu machen. Vor allem, da in Asien Geld fuer uns eigentlich nie eine
grosse Rolle spielte. Joe und ich haben es dann nach einigem irren durch einen ueberfuellten, lauten Stadtbezirk immerhin geschafft, einen Geldwechsler zu finden und haben einige US Dollar, die sie mit hatten gewechselt.
Immerhin war es uns nun moeglich etwas zu Essen zu kaufen und ein Busticket fuer den Nachtbus in Richtung
Sueden. Der Bus war ziemlich luxurioes. Anstatt 4 Sitze pro Reihe befanden sich nur 3 Sitze in einer Reihe
die sich sehr weit zurueck lehnen liessen.  Es ist hier uebrigens ueblich im Bus Filme zu zeigen, die im Kino mitgefilmt wurde, auch wenn diese schon seit 10 Jahren auf DVD in einer anstaendigen Qualitaet erhaeltlich sind. Die Qualitaet des Busses wurde etwas durch die Klimaanlage getruebt, die den Bus auf etwa 15 Grad runter kuehlte. Wir haben jeden Stopp genutzt, um uns draussen wieder auf zu waermen. Zu mindest in den Transportmitteln brauche ich also meine lange Hose, Socken und mein Pulli immer noch :)
In Legazpi angekommen schlossen wir uns mit einem weiteren Paaerchen zusammen, die nach Donsol wollten. Wir leisteten uns ein Taxi fuer die einstuendige Fahrt. Bereits nach kurzer Zeit befanden wir uns in einem Asien, das ich so bisher noch nicht gesehen habe. Reisfelder mit Wasserbueffeln darauf und nichts ausser kleinen Bambushuetten mit Strohdach. Ich war zu gleich beeindruckt und froh, aber auch etwas besorgt, ob dieser Philippinen Aufenthalt nicht doch etwas zu intensiv fuer uns wuerde.
In Donsol angekommen beschlossen wir, erst am naechsten Tag am fruehen Morgen zu den Walhaien rauszufahren.

Da die Saison der Walhaie eigentlich seit einigen Tagen vorbei ist waren fast alle Hotels und Restaurant geschlossen. Wir begannen unser verbliebenes Bargeld zu kalkulieren, denn die einzige Bank der Umgebung sollte erst in 2 Tagen wieder oeffnen (es war Wochenende). Nachdem wir eine Unterkunft (mit Maeusekot auf den Betten) gefunden haben, fanden wir sogar ein Restaurant, das US Dollar akzeptierte (und Philippino Pisos als Wechselgeld zurueck gibt!). Zu mindest die Essenszufuhr war also geritzt. Mit einem Tricycle (Moped mit Seitenwagen)  fuhren wir zurueck in den eigentlichen Ort. Hier fuehlte man sich wie ein Superstar. Alle Kinden winken einem wie verrueckt und flippen fast aus wenn man zurueck winkt. Eine erwachsene Frau sagte mir, nach dem ich sie nach der Richtung fragte, wie schoen ich doch sei. Jeder der  vorbeifahert hupt und winkt den weissen Leuten zu. Hmmm, seltsam.

Am Abend stand eine Firefly Tour auf dem Programm. Mit einigen Maenner vom Dorf fuhren wir in einem Art  Kayak mit Stuetzen beim Eindunkeln den Fluss rauf. Schon bald kamen wir beim einem Baum an, der aussah, als waere an ihm eine Weihnachtsbeleuchtung angebracht. Die maennlichen Fireflies nutzen das Leuchten um Weibchen anzulocken. Ziemlich beeindruckend und schoen.

Am naechsten Morgen mussten wir frueh aufstehen. Man mietet sich fuer etwas mehr als 100 Franken ein Boot, einen Kapitaen, einen Guide, und einen Spotter (Ausguck). Es sind bis zu 6 Touristen pro Boot zugelassen. Zum Glueck fanden wir auch 3 weitere Personen um die Kosten zu teilen. Bereits nach 5 Minuten Fahrt hiess es "Get ready guys". Etwas unglaeubig schauten wir einander an und zogen die Flossen und Taucherbrille an. Wir sprangen alle nach dem Guide ins Wasser und schwammen eine kurze Strecke vom Boot weg. Ploetzlich sagte der Guide "Look down now!". Gespannt schauten wir alle ins truebe Wasser (das Wasser ist voller Plankton, das ist schliesslich der Grund, warum die Riesenfische hier rumschwimmen). Und tatsaechlich, nach einigen Sekunden tauchte das riesen Maul des Walhaies auf. Ich war in diesem Moment so gluecklich, dass sich der Trip in die Philippinen mit all dem Stress, den wir bis dahin hatten gelohnt hat.
Der 8 Meter lange Fisch zog langsam an uns vorbei und wir versuchten mit ihm mit zu schwimmen, bis er langsam etwas tiefer tauchte und somit aus unserem Sichtfeld verschwand. Insgesamt durften wir 5 mal ins Wasser springen und sahen jedes Mal einen Walhai. Das Erlebnis hat sich vollkommen gelohnt und ist einmal mehr eines der besten Erlebnisse meines Lebens. Es ist kaum zu glauben, dass es ein so grosses Tier ueberhaupt gibt, und sich dieses nur vom mikroskopisch kleinen Plankton ernaehrt. Ich war vor allem traurig Westaustralien nicht gesehen zu haben, wegen den Walhaien. Ich bin froh konnte ich sie nun fuer einen Bruchteil des Preises sehen.

Am Nachmittag stand dann der Besuch bei der Bank an, dem wir etwas aengstlich entgegen traten. Zum Glueck spuckte der Automat umgerechnet 200 Fr fuer uns aus. Wir fuehlten uns soooooo reich in dem Moment :)
Wie schoen das Geld wieder ungehemmt ausgeben zu muessen und nicht bei jeden 50 Rappen die man ausgibt ein schlechtes Gewissen zu haben :P

Da wir so ziemlich alles gesehen haben, das es in Donsol zu sehen gibt, galt es nun den Transport nach Legazpi zurueck zu organisieren. Natuerlich gab es keine Taxis weit und breit, so dass wir fuer 1 Franken pro die 2 Stuendige Jeepney (siehe Foto), das mehr oder weniger ein Sammeltaxi ist, Fahrt antraten. So ziemlich jeder einheimische Passagier starrte und selstam an. Touristen in Jeepneys sind wohl eher selten hier ;)

PS: Um diesen Blogartikel zu schreiben habe ich tatsaechlich eine Uebersetzungsseite zu Rate ziehen muessen: Um die englischen Woerter, die in meinem Kopf umherschwirren auf deutsch zu uebersetzen!



3 Kommentare:

Beat hat gesagt…

oh mensch, wie toll ist das denn. mag dir es gönnen, dass du diesen tollen fisch auch gesehen hast. hören sich echt abenteuerlich an, deine geschichten!!


sabina hat gesagt…

gefällt mir seehr!


Stefan hat gesagt…

crazy stuff!! ;) Viel spass no witerhin!